Black Space Riders - Amoretum Vol. 2

Black Space Riders -  Amoretum Vol. 2

So, da isset endlich da, die Nummer zwo. Wie schon in meiner Rezension vom Januar angesprochen, war der Studioaufenthalt der so fruchtbar, dass jede Menge „Stoff“ dabei herausgekommen ist. Zuviel für zwei LP’s, so dass nach „Amoretum Vol. 1“ auf einer LP nun „Amoretum Vol. 2“ auf zwei LP’s veröffentlicht wird.

Vol. 1 + 2 zusammen machen summa summarum 22 Tracks bei ca. 102 Minuten, als ein ganz schön dickes Mopped was da zusammengekommen ist. Respekt! Von daher werde ich mich auf die Rezension der Tracks beschränken, die Band und einiges Drumherum hatte ich schon in der Januar-Rezension vorgestellt.

Also zum Album. Da habe ich beim ersten reinhören ganz schön dumm aus der Wäsche geschaut. Da höre ich doch glatt Punk, Reggae und Irish-Folk! – Und es hört sich gut an, sehr gut sogar. Eins kann ich jetzt schon mal verraten: Das Niveau was Vol. 1 vorgelegt hat, hält Vol. 2 locker und legt noch eine Schippe drauf.

Als „Aperitif“ gibt’s „Before my eyes“, was schon zum gepflegten Turnschuhwippen einlädt, der Hauptgang wird mit der ersten Single „LoveLoveLoveLoveLoveLoveLoveLoveLove!“ eingeleitet. Richtig, neunmal „Love“, wenn ich mich nicht verzählt habe, was so richtig schön punkig rüberkommt. Ich darf mal kurz rekapitulieren, was ein „Amoretum“ ist? – Ein Kunstwort für einen Schutzgarten für die Liebe.

Und nu‘ kommt schon mein erstes Highlight: „Walls away“, eine sehr geile midtempo Nummer mit einem sehr geilen Refrain, fast schon hymnenhaft. Alleine schon diese Nummer ist die Platte wert. Danach kommt mit „Sláinte (Salud, dinero, amor)“ eine Irish-Folk Nummer, aber keine Angst, dass ist keine Michael-Flatley-Nummer. Was hier punkig endet ist der passende Übergang zur Punk-Speed-Schrei-Nummer „Assimilating Love“, die mit durchgedrückten Gaspedal endet. Und dann gibt es den krassen Schnitt, mit dem ruhigen „In our garden“. Ein Metallophon-Intro(?!) geht es seicht weiter zum nächsten Highlight: „Leaves of life (falling down)“ ist wieder so eine Ohrwurmnummer. „Body move“, erinnert an eine 80er Disco-Nummer, „Take me to the stars“ ist vom gleichem Ohrwurmkalliber, eine midtempo-Nummer mit sehr schönem Gesang.

Kommen wir also zur Doppelnummer „Ch Ch Ch Ch Pt. 1 (The ugly corruptor“ und „Ch Ch Ch Ch Pt. 2 (Living in my dream)“. Dafür habe ich mehrere Anläufe gebraucht, bis sie mir gefiel. Pt. 1 ist in sehr schöner, sphärischer (halt Space-Metal) Intro, u.a. mit einem Didgeridoo. Pt. 2 ist ein direkter Schlag in die Fresse. Darauf hat man genau 6:47 Minuten drauf gewartet, solange geht nämlich Pt. 1. Und ja, Pt. 2 ist ein sehr schöner Gitarren-Bulldozer.

Ohne Gnade geht es dann mit „Chain reaction“ und „No way“ weiter, auch zwei Ohrwurmnummern, wobei „No way“ schon eine echt fiese Schreinummer ist, aber irgendwie doch geil. Abschließend gibt’s dann den zweiten Grund, warum man die Platte haben muss: Der Outro „The wait is never over“ ist sowas von geil geworden. Ich mag mich ja täuschen, aber ist das am Anfang etwa Reggae?!?! Dann wieder diese geile Gitarrenwand, das Gaspedal wird von Sekunde zu Sekunde mehr durchgedrückt. Zur Mitte wird’s seichter, aber nur kurz, um danach das Gitarren-Gaspedal bis zum Bodenblech durchzudrücken. Ein würdiger Abschluss.

Mein klares Fazit: Muss man haben! – Sehr geile Platte. Meine Empfehlung: Vol. 1 und 2 direkt hintereinander hören und dazu ein leckeres, nicht zu günstiges, bernsteinfarbenes Getränk. Ab der 5. Seite (LP) sieht man dann Sterne, Planeten und Raumschiffe….ist halt „Space-Metal“.

Und natürlich, ich darf nochmal aus meiner ersten Rezension zitieren, schaut sie euch live an. Ist nicht teuer und ihr werdet bestimmt nicht enttäuscht. Live der Knaller. Die nächsten Tourdates:

  • 30. August in Köln im „MTC-Cologne“
  • 31. August in Gießen im „Jokus“
  • 1. September in Jena im „Kulturbahnhof“
  • 8. September in Münster in der „Sputnikhalle“ (Heimspiel)
  • 1. November in Rüsselsheim im „Das Rind“

Ansonsten schaut mal auf der Facebook-Seite der ob sie bei euch in der Nähe spielen.

Autor: Frank Schmitt

Konzert-Tipp der Redaktion: