Donots - Lauter als Bomben

Donots - Lauter als Bomben

Die Donots haben ´ne neue Platte! Vorstellen brauche ich die Donots wohl nicht, schon jetzt füllen sie fast jede Halle und sind auf jedem Festival ein Top-Act. Sie waren schon immer eine meiner Lieblingsbands, vor allem weil sie auch aus Münster kommen. Aber Kundige wissen, dass das nicht ganz richtig ist.

Die kommen nämlich aus Ibbenbüren, ein kleines Städtchen ca. 40 km von Münster. Aber Schwamm drüber, für mich waren sie immer „Locals“ die ich gerne unterstütze. Vor allem, wenn ich an die vergangenen Konzerte zurückdenke, fallen mir da immer tolle Abende ein, an denen man mit einem zufriedenen und breiten Grinsen die Halle verlassen hat.

Nun eine neue Platte, nach „Karacho“ die zweite, deutschsprachige Platte. Tja, mit „Karacho“ hatte ich so meine Schwierigkeiten. Nach einem ersten Hören wollte der Funke nicht so recht überspringen. Die „Donots“ in Deutsch?!?!? – Springen die jetzt auf den Helene-Zug auf und machen Schlager?! – Oh-nein, wie schön konnte ich immer zu den alten Sachen mitgröhlen… Und so verschwand „Karacho“ im mp3-Nirvana, erstmal.

Plötzlich waren die „Donots“ mit „Dann ohne mich“ im Fernsehen, holten im „Bundesvision Song Contest“ (Was ist das überhaupt für ein Name?) den zweiten Platz. Und siehe da, der Funke war da, und was für einer! – Ich bekomme noch immer eine Gänsehaut, wenn ich den Song höre; live ist der der Hammer!

Zwischenfazit: Donots + Deutsch = geil, sogar sehr geil.

Nun zur neuen Platte. Objektiv betrachtet, gab es beim Vorgänger einige Füller, die nicht so richtig zünden wollten. Das gibt es bei „Lauter als Bomben“ nicht mehr. Da reiht sich Granate an Granate und man überlegt die ganze Zeit „springe ich nochmal zurück oder höre ich den Song jetzt zu Ende?“

Schon mit dem Opener „Geschichten vom Boden“ wird eine Richtung angezeichnet, die sich das ganze Album durchzieht: Nach oben! Schon mit dem dritten Track kommt das erste Highlight: „Rauschen“, ein groovender Ohrwurm. Und es gibt auch ruhige Tracks, wie „Alle Zeit der Welt“ oder „Das Dorf war L.A.“, beide auch sehr geil.

Highlights sind auch „Eine letzte letzte Runde“, „Gegenwindsurfen“ (cooler Reggea-Sound) und „Apollo-Creed“. Dieser fängt softig mit einer Ska-Gitarre an (ich hasse Ska!) und steigert sich dann in ein hammermäßiges Rotz-Rock-Inferno; für mich, auch aufgrund der Texte, der stärkste Track. Wer jetzt meint, dass das Pulver verschossen ist, wird doch eines besserem belehrt. Nach der Midtempo-Nummer „Der Trick mit dem Fliegen“ geht’s mit dem Inferno erstmal bei „Das alles brauch ich jetzt“ weiter und findet mit „Heute Pläne, morgen Konfetti“ einen geilen und starken Abschluss.

Fazit: Ich bin begeistert. Vielleicht ihr bestes Album, eine absolute Hammerplatte die in jedes Plattenregal gehört. Trotz Pressemuster habe ich eine Vinyl vorbestellt und freue mich schon jetzt, die Nadel aufzusetzen. Übrigens ist die Vinyl quietsch-gelb!

Und ein fettes „Nein“, die „Donots“ haben sich nicht verfischt und sind nicht im Helene-Zug zu finden, niemals. Im Vergleich zu den „Donots“ fährt der nur mit Pustekraft (daher „Atemlos“) und wurde längst überholt.

Ich freue mich, die neuen Songs Live zu hören.

Autor: Frank Schmitt

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