Corey Taylor rockt mit Iro
Stone Sour in der Kölner Live Musik Hall
Konzertbericht: Stone Sour - Köln, Live Music Hall, 24.02.2007
Da scheinen einige Musikmanager von den Qualitäten des demnächst erscheinenden Debütalbum überzeugt zu sein. Kein schlechter Support-Deal für eine Band ohne Platte! Krieger machten ihre Sache recht ordentlich und heizten das Publikum ein, was allerdings bei diesem Publikum und an diesem Abend nicht sonderlich schwer fiel.
Nach einer Umbauphase und einem Line-Check kam Frontman Corey Taylor mit nacktem Oberkörper und einem neuem Haarschnitt - Glatze mit kurzem Iro -, begleitet vom Intro "The Final Countdown", auf die Bühne. Das Publikum begann euphorisch seinen Namen "Corey, Corey" zu rufen! Nebenbei erwähnt: sein neuer Haarschnitt sieht einfach geiler aus als seine halblange Pudelmatte.
Corey Taylor hat sich vor allem durch seine Sangeskünste bei Slipknot einen Namen gemacht und überzeugte auch heute wieder gesangstechnisch durch saubere "clean vocals" und aggressiven "shout vocals". James Root und Taylor sind bei Stone Sour an keinen Stil gebunden, wie es bei Slipnot der Fall ist, und können so ihre Kreativität voll entfalten.
Gleich zu Beginn gab die Band Vollgas und spielte ihren Opener "30/30-150", gefolgt von "Come What(ever) May" und "Made of Scars". Die Halle bebte, nicht nur die Zuschauer sind voll mitgegangen, sondern auch die Band hatte sichtlich Spaß auf der Bühne. Angetan vom tollen Publikum und bereits nach den ersten drei Songs völlig nass geschwitzt, ließ Corey Taylor verlauten "Best concert on our tour". Ein Versprechen folgte, dass sie definitiv gedenken bei der nächsten Tour wieder ein Gastspiel in Köln zu geben. Es folgten Songs wie "Reborn", "Your God" und "Monolith".
"Sillyworld" wurde von einem Statement eingeleitet, indem Corey seinen Respekt vor dem europäischen Publikum zum Ausdruck brachte: "I love my country, but USA can learn much from europe about freedom!". Im Anschluss schnappte sich Taylor seine Gitarre und spielte Lynyrd Skynyrds Anspieler "Sweet Home Alabama", gefolgt von Chris Isaacs "Wicked Game" und "Bother". Voller Begeisterung stieg das Publikum mit ein. Nach diesen akustischen Soloparts stieg die Band zu "Through Glass", "Blotter" und "Tumult" wieder ein.
Als Zugabe spielten Stone Sour ihre Songs "Hell & Consequences" und "Get Inside" und gaben zum Schluss noch mal so richtig Gas. Dann verabschiedeten sich Taylor und seine Mannen vom Publikum und der schweißgesättigten Luft der Live Music Hall.
Nun konnte auch das "gebadete" Publikum guten Gewissens die dunstige Halle verlassen. Für viele Fans reichte jedoch die knappe Stunde Stone Sour nicht aus, so dass man auch noch draußen auf der Straße die Hymnen der fünf US-Amerikaner von einigen Konzertbesuchern vernehmen konnte!
All diejenigen, die sich das Konzert angesehen bzw. es in sich aufgesogen haben, werden es bestätigen, dass Stone Sour eine Wahnsinns Live-Band ist und jeder Euro gut angelegt war.
Nicht nur die Musik hat das Kölner Publikum überzeugt, auch Taylors Entertainment-Qualitäten werden mir in Erinnerung bleiben. In diesem Sinne "let's rock" bis zum nächsten Konzert.