Mr. Irish Bastard - The World, The Flesh & The Devil
Fünf Jahre sind eine verdammt lange Zeit, wenn man bedenkt, dass die Release-Zyklen der Band vorher eigentlich eher nahe am Jahresrhythmus waren. Aber naja, manchmal ist es auch sinnvoll sich ein wenig rar zu machen, dann das erhöht ja die Vorfreude, und jetzt gibt es ja für die durchaus beachtliche Fanbase wieder neues Material, welches unter dem Titel The World, The Flesh & The Devil läuft.
Jetzt könnte man natürlich einstimmen in den Abgesang auf Folk-Punk, die fehlende Innovationskraft des Genres, et cetera, pp. Ihr kennt das vermutlich alles. Aber lassen wir das lieber sein und begeben uns mal direkt zu den neuen Songs.
Der Opener "Kingdom of the Sun" wartet zunächst mit altbewährtem und wie immer vortrefflichen Folk-Punk auf, weiß dann aber vollends mit einem sehr feinen Gitarren-Solo zu überzeugen. Da hat man so bisher er selten gehört und auch im weitere Verlauf der Platte nehmen Gitarren einen zentraleren Teil einnimmt als bisher. Doch weiter im Text.
"Drink another day" beweist mal wieder ausgesprochen guten Mitsing-Qualitäten, sehr schöner Song, der einfach auf ein gutes Folk-Punk-Album drauf gehört. Sehr gut gefällt mir auch "Monsters In The Light", was an die alten Cover-Ausflüge der Band erinnert (hier sei nur an "Temple Of Love" erinnert). Weiter geht es dann mit der ersten "Single" "I Hope They Sell Beer In Hell", typischer Folk-Punk eben, der allerdings bei "Captain, O Captain" oder "Don't You Walk Away" für meinen Geschmack besser funktioniert. Trotzdem nicht zu unterschätzen und thematisch natürlich auch wieder ein Treffer.
Dass man auch immer noch eine Institution im Schreiben eher balladesker Songs ist und damit nicht nur den punkigen, sondern eben auch den folkigen Teil extremst überragend beherrscht, beweist man wieder einmal mit der "Black Island Ferry". Mister Irish Bastard sind einfach genial darin, solche Songs zu schreiben, man denke nur an "Killybegs" oder "End Of The World" zurück. Weiterhin auch sehr großartig ist dann noch "All The Time In The World"
Außerdem empfehle ich jedem sich die Limited Edition der Platte zuzulegen, sofern noch verfügbar, denn mit "Black Dog" und vor allem "Come Out Fighting" warten da noch zwei überragende Tracks, die man einfach gehört haben muss. Gerade letzteres zeigt wieder mal die großartigen, schon für "Black Island Ferry" angesprochenen Qualitäten der Band, wenn sie mal ein wenig den Fuß vom Gas nimmt. Warum man die Songs jetzt nur als Bonus auf ne Platte packt? Gute Frage.
Nach 5 Jahren ohne neues eigenes Material ist es ja meist nicht ganz so leicht an die alte Qualität anzuschließen, sind schon viele dran gescheitert. Eins sollte aber klar sein: Aus dem Hause Bastard kommt mal wieder extrem feinster Folk-Punk. Das Warten hat sich also auf jeden Fall gelohnt und The World, The Flesh & The Devil ist mal wieder ein großartiges Album der Münsteraner geworden.