Vollgas im Dortmunder Garageland

The Gasoliners supporten die Torpedoheads

Konzertbericht: The Gasoliners - Dortmund, Fritz-Henßler-Haus, 05.03.2009

So, das war also mein erster Besuch im Garageland, dem neuen Live-Club im Fritz-Henßler-Haus in Dortmund. Und was soll ich sagen? und Torpedoheads sind zwei geile Bands, schade nur dass sich diese Veranstaltungsreihe scheinbar in Dortmund noch nicht so ganz rumgesprochen hat. Eigentlich ein echtes Unding.

Überall hört man Gejammer, dass es in Dortmund nur noch „Pop“-Läden und Rock-Einerlei gibt und da läuft ein klasse Live-Club jeden Donnerstag und kaum einer verirrt sich dort hin. Ich hoffe, dass sich das bald ändern wird, denn die nächsten Ankündigen im FHH machen richtig Lust auf regelmäßige Donnerstags-Besuche!

Zurück zum letzten Donnerstag. Anlass für mich endlich mal ins Garageland zu gehen, waren die Gasoliners. Bin in den letzten Monaten öfter mal auf ihrer MySpace-Seite hängen geblieben und habe dort ihren dreckigen Rocksound gelauscht. Leider hatte ich die Vier live irgendwie immer verpasst. Aber jetzt.

Die Jungs um Sänger Sikko lieferten ein ordentliches Brett ab. Es war bestimmt nicht die einfachste Übung eine ordentliche Konzertstimmung zu verbreiten. Ich fand's trotzdem klasse und ich konnte mir gut ausmalen, dass die Jungs als Anheizer jedem Festival gut tun würden. Besonders die imposante Erscheinung von Sikko und seine einmalige eindrucksvoll röhrende Stimme sollte eigentlich jeden Rockfan vor einer großen Bühne halten können.

Musikalische Einordnung sind ja nicht so mein Lieblingsthema, aber ich sag's mal so, die Jungs machen beides - "Rock" und "Roll" ;-). Und das genau so dreckig, wie es halt sein muss. Geile Live-Musik, straighte Riffs und immer schön geradeaus, optimal zum mitgröllen beim Autofahren. Ärgere mich gerade, dass ich mir keine CD mitgenommen hatte.

Nach einem fairen Vorband-Set durften dann Torpedoheads aus Frankfurt auf die Bühne. Stylisch stylisch, die Jungs. Jede Wette; Sänger Sven und Basser Hardy findet man bestimmt in dem einen oder anderen Tattoo-Magazin wieder. Mit Ihrer Selbsteinschätzung "AC/DC meets New York Dolls" kann ich ganz gut leben, war über die Musik der Drei echt überrascht, die waren richtig richtig gut. Immer wieder tolle saubere und filigrane Hooklines, dazu Svens Stimme - zwar genauso rock'n rollig dreckig, aber das absolute Gegenteil zu Sikko's Bassröhre.

Songs wie "Broken Flowers" haben echtes Hit-Potential, zum Beweis schaut euch mal das Video dazu an. Und wenn ihr mal eine Lektion in Rock'n-Roll-Attituden braucht, haltet Ausschau nach einem Gig der Jungs von Torpedohead. Also, immer schön breitbeinig am Mikro, gell!!!

Mann! So ein Konzert hatte echt wesentlich mehr Publikum verdient. Aber den Torpedoköpfen schien dass nicht großartig zu stören, denn trotz der quantitativen Ausfällen vor der Bühne, versuchte Sänger Sven ordentlich Stimmung zu machen und hey: so kann man sogar 90% des Publikums zum Refrain-Singen bringen!

CD-Tipp: Turbohead Debütalbum "Lovesick Avenue" (war leider am Donnerstag noch nicht erhältlich)

Autor: Frank Reins

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