North Alone - Cure & Disease

North Alone - Cure & Disease

Ich spar mir mal den Hinweis darauf, dass ich seit einiger Zeit überwältigt bin von der Qualität dessen, was an Singer / Songwriter Zeug gerade aus Deutschland am Start ist und weise einfach mal auf ein neues Album dieser Richtung hin: "Curse & Disease" von aus Osnabrück. Eine sehr großartige Platte im Jahr 2015.

Das , alias Manuel Sieg, aus der Osnabrück kommt, der Stadt, über die sich nicht mehr nur Münsteraner, sondern auch die Titanic, lustig machen, ist auch so eine Geschichte. Beim Hören der Platte, die gefüllt ist mit hervorragendem Singer-/Songwriter-Country-Folk-Punk denkt man unweigerlich an Richmond, Gainesville oder auch Fort Collins. Auf jeden Fall irgendwas in den Südstaaten oder den Weiten des Westens, aber nicht unbedingt an, nun ja, Osnabrück.

Aber nun zur Musik. Die Songs auf "Curse & Disease" sind ausnahmslos sehr feine Stücke des angesprochenen Folk mit Country- und Punk-Anklängen, die Freunden von , , oder auch das Herz höher schlagen lassen werden. Unterstützt von Band mit einer ausgesprochen guten Geige bringt schon mit "Curse & Disease" und "The Last Inch" zwei richtige Bretter direkt zu Anfang aufs Parkett. Gerade der kleine Kontrast zwischen dem engagierten Titelstück und etwas dunkleren "The Last Inch" ist hervorragend.

Sehr großartig ist auch der Südstaaten-Charme, den er bei "Some Other Day", zeigt, bevor dann mit dem ruhigen, melancholischen "Scatter My Ashes Into The Sea" eins der besten Stücke des Albums folgt. Insgesamt trifft mit den eher ruhigen Stücken bei mir genau den richtigen Nerv denn auch "Missing Heart Shadow" ist einfach großartig und enthält mit der Chorus-Line "Where the heart is missing home" das insgeheime Motto der Platte und auch die perfekte Situation die Scheibe zu hören; egal, ob man gerade einsam im Hotel-Zimmer sitzt, auf dem eigenen Balkon oder auch irgendwo im Auto auf der Autobahn. Zum Abschluss empfiehlt sich dann noch das absolut grandiose "The Road Most Traveled", auch wieder eins der langsamen Stücke.

Hingewiesen sei kurz noch auf die großen Gastvocals, unter anderem . Und zum Fazit, egal ob true believer oder "hopeless romantic", die Platte sollte euch gefallen. "Curse & Disease" ist einfach ein verdammt gutes Album und definitiv eins der besten Alben, welches in diesem Genre in der letzten Zeit erschienen ist.

Autor: Jöran Kuschel

Konzert-Tipp der Redaktion: