Nat (Blacklist Royals) - 19.07.2010

Nach längerer Zeit dann mal wieder ein E-Mail-Interview. Dieses Mal mit Nat, dem Sänger und Gitarristen der Blacklist Royals, die mit "Semper Liberi" eins der Alben des Sommers abgeliefert haben.

Jöran: Als erstes wäre es super, wenn ihr euch mal kurz vorstellen könntet. Wer seid ihr, wo kommt ihr her und wie habt ihr mit den Blacklist Royals angefangen?

Nat: Hi, ich bin Nat von den Blacklist Royals. Wir kommen alle aus Nashville, TN. Angefangen haben wir vor ungefähr 3 1/2 Jahrem als Rob und ich nach Tennessee gezogen sind, nachdem sich unsere alte Band aufgelöst hatte.

Jöran: Und wer sind so eure größten musikalischen Einflüsse?

Nat: Also, diese Woche hab ich bisher Tom Petty, Bob Wills, Tommy James, und Black Flag gehört. Wir alle haben eine sehr große Spanne an Musikinteresse und versuche das auch bei den Blacklist Royals mit einfließen zu lassen.

Jöran: Also ich find eure neue Platte ja richtig klasse. Wie war denn bisher so das Feedback von Kritikern, Freunden und euren Familien?

Nat: Danke! Bisher hatte wir ein recht positives Feedback. Die Leute scheinen es zu mögen, was für uns natürlich großartig ist.

Jöran: Und wie ist Dein Eindruck von "Semper Liberi" heute? Magst Du es?

Nat: Ich hab das Album gestern mal zum ersten Mal seit ungefähr nem Monat wieder gehört und ich bin stolz auf es. Ich denke, wir haben da echt was Gutes abgeliefert.

Jöran: Wie habt ihe das Album geschrieben und produziert?

Nat: Nun ja, wir haben es geschrieben und Demos dazu aufgenommen. Danach haben wir es unserem Producer Matt Drastic gegeben, der das genommen hat, was wir hatten und uns half, den Sound und den Vibe heraus zu bekommen, den wir wollten. Er ist ein absolutes Badass und ein großartiger Producer.

Jöran: Was bedeutet es eigentlich für euch aus Nashville zu kommen? Ist es eher eine Chance oder eine Bürder aus einer Stadt zu kommen, die für die Musik so wichtig ist?

Nat: Natürlich ist Nashville eines der größten Musikzentren der Welt, aber ehrlich gesagt gibt es hier keine große Szene für Punk Rock. Es wäre für uns also wahrscheilich besser, wenn jemand wie, sagen wir Toby Keith oder so, hier wohnen würde. Ich lebe hier jetzt ungefähr 6 Jahre, es ist eine coole Stadt, aber es ist definitiv wie eine bergauf geführte Schlacht, wenn man hier in einer Band spielt.

Jöran: Sehr gut finde ich ja das Piano in euren Songs, da es der Musik einen speziellen Drive gibt. Warum hab ihr euch entschieden einen Pianisten in der Band zu haben?

Nat: Nun ja, Greg, welcher das Klavier auf der Platte spielt, hat für unsere alte 7'', die wir selbst released haben, schon bei einem Song gespielt. Wir dachten dann, dass es unserer Musik unheimlich viel gibt und uns ein besonderes Merkmal im Vergleich zu vielen derzeitigen Bands gibt. Daher wollten wir es bei "Semper Liberi" immer einsetzen und haben dann letztes Jahr einen festen Keyboarder aufgenommen. Das hat uns auch sehr geholfen einige Sachen live spielen zu können, was vorher einfach nicht ging.

Jöran: Ist es eigentlich schwierig aus den Südstaaten zu kommen und recht politischen Punk Rock zu machen?

Nat: Nicht wirklich. Ich denke, nur sehr konservative, verbohrte Menschem würden uns nicht mal ne Chance geben. Also: Fuck it!

Jöran: Ich las, dass ihr dieses Jahr nach Europa kommen wollt. Gibt es da schon Neuigkeiten?

Nat: Zurzeit versuchen wir das alles mal zu planen. Ich war noch nie in Übersee und hoffe, dass ich überall hinfahren kann, wo es einigermaßen klappt. Ich persönlich versuche ja, die anderen für einen Tag in Amsterdam zu begeistern. Ich hoffe, wir werden bald einen gewissen Zeitrahmen wissen, vielleicht wirds Ende Herbst.

Jöran: Wie seid ihr eigentlich zu Gunnar Records gekommen?

Nat: Eigentlich hat Gunnar uns angesprochen, was eine große Überraschung für uns war, aber wir waren natürlich total perplex. Die haben echt einige verdammt großartige Sachen raus gebracht und wir sind extrem stolz auf ihrem Roster zu stehen.

Jöran: Wie steht ihr eigentlich zum Internet? Ist es mehr eine große Chance für euch, eure Musik zu verbreiten, oder eher schlecht, aufgrund illegaler Downloads?

Nat: Ich würd sagen, dass es beides ist. Ich vermisse die Tage, an denen man Bands durch Liner Notes und Mail-Order-Kataloge kennen lernte. Und ich vermisse definitiv die Möglichkeit in einen Plattenladen zu gehen. Hier in Nashville haben bis auf 2 Stück mittlerweile alle geschlossen. Es ist allerdings auch ein sehr gutes Promotion-Tool und eine gute Art um den Leuten seine Musik zu zeigen. Die Industrie ist ja gerade in dieser Übergangsphasee und schafft es hoffentlich bald, das ganze ans Laufen zu bekommen, wir bleiben aber auf jeden Fall am Rocken. Danke für das Interview!

Autor: Jöran Kuschel

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