Bands and „Bikes“
Ein schöner Tag auf dem T-Mobile Extreme Playground
Festivalbericht: T-Mobile Extreme Playground - Duisburg, 19.04.2009
Insgesamt haben wir da einen sehr schönen Tag mit angenehmer sportlicher Betätigung (natürlich nicht wir selbst, das lassen wir lieber Profis machen) und hervorragenden Live-Acts erlebt. Das ganze ging gegen Mittag mit den ersten Quali-Runden der BMX- und Mountainbiker los, bei denen die 28 internationalen Fahrer schon mit sehr ausgereifter Technik aufwarteten.
Dan Dryers
Der musikalische Part der Dirt Session wurde dann am frühen Nachmittag von den Solinger Jungs der Dan Dryers eröffnet. Schöner dreckiger Punkrock mit mexikanischen Wrestler-Masken. Was will man eigentlich mehr. Zwar wurden die Masken während des Konzertes abgelegt, doch die Musik blieb gleichwohl grandios. Am Bass rockte hierbei trotz Gipsfuß der Moderator der Veranstaltung, Frank "Lippe" Weckert. Das nenn ich mal Multitalent. Spaß gemacht haben die Solinger auf jeden Fall, auch wenn ich leider nur kurz beiwohnen durfte, da mir da ein kleines Interview zwischen gekommen war. Beim nächsten Male darf ich hoffentlich alles sehen...
The Flatliners
Als zweite Unterbrechung des Contests spielten dann die 4 Kanadier von den Flatliners, bei denen mir vorher noch die Ehre eines Interviews zuteil wurde. Und was haben die Jungs gerockt... Punkrock mit Ska-Elementen immer an der Grenze zum Hardcore. Mal eine schön geoffte Gitarre, mal ein genialer Scream-Part von Chris, der sich auf der Bühne vom eher schmächtig wirkenden Interviewpartner zu einem echten Tier entwickelt. Also doch ein echter kanadischer Holzfäller. Die Jungs hatten eine unglaubliche Präsenz auf der Bühne und spielten neben alten Stücken auch Lieder des aktuellen Albums, wie zum Beispiel "Eulogy". Das ganze wurde dann ergänzt von ein paar Stücken des neuen Materials, welches uns hoffentlich in Kürze erreichen wird. Wer The Flatliners noch nicht live erlebt hatte und auf Punkrock steht sollte einen Konzertbesuch ernsthaft in Betracht ziehen. Die Jungs rocken und können mal ganz Große werden. Zu wünschen wäre es ihnen.
BMX Dirtjump & Mountainbike Slopestyle
Zwischen den Konzerten wurde natürlich auch noch ein wenig Fahrrad gefahren. Das war ja eigentlich auch der Grund der Veranstaltung. Und was waren das für Wettbewerbe? Im grandios ausgetragenen MTB Slopestyle siegte sehr überraschend der 19jährige Münchener Amir Kabbani, eigentlich nur durch eine Local-Quali zum Contest gekommen, mit einer Kombination aus Back Flip No Hand, Truck Driver und 360 Tail Whip. Da hatten dann Sam Pilgrim und Lance McDermond nur noch das Nachsehen.
Im BMX Dirtjump kam es hingegen zu einem 2-Länder-Kampf zwischen den Australiern Ryan Guettler und Corey Bohan sowie den Amerikanern Rob Darden und Ryan Nyquist, welchen Rob Darden hauchdünn für die Staaten gewann, während sich Guettler und Bohen mit den Podestplätzen zufrieden geben mussten. Ryan Nyquist konnte sich dann noch mit einem 360 Rocket No Hand den XBOX 360 Contest auf dem MTB sichern, welchen bei den BMXern wer gewann? Natürlich der Abräumer des Tages Amir Kabbani
NOFX
Muss ich dazu noch was sagen? Ja, ich denke schon. War es Ehrfurcht oder einfach Unwissenheit der jüngeren Anwesenden, dass man ca. 20 Minuten vor dem Gig noch locker mit einer Legende wie Fat Mike am rockon.de-Stand plauschen konnte? Naja, kann jeder halten wie er lustig ist, aber nach diesm Gig glaube ich an Ehrfurcht. Nach dem ersten Klängen des Openers "Linoleum" ging es richtig ab. Die Jungs haben auch nach 25 Jahren immer noch eine Spielfreude, von denen sich manch eine Band mal ne Scheibe abschneiden könnte. Es macht einfach Spaß NOFX auf der Bühne im Zusammenspiel zu sehen, auch mit ihren Roadies, btw: Thanks for the autograph, Jay! Zur Feier des Tages wurden natürlich nicht nur Klassiker wie z.B. "Bob" oder das obligatorische "Kill all the white man" gegeben, sondern auch neue Stücke des noch in diesem Monat erscheinenden Albums "Coaster", was bei der Band durchaus für Amussement sorgte. Auch die eigene Interpretation des Joe Dassin Klassikers "Aux Champs Elysées" hat mich durchaus überzeugen können. Einfach nur Spaß auf der Bühne, genauso wie davor. Bei der letzten Zugabe, dem unglaublichen "Everyone's a little bit racist" ging dann bei mir gar nichts mehr. In Mucsical-Manier über die Bühne tanzende Punks, Band und Roadies gemeinsam, war einfach zu viel für meine Lachmuskeln.