Lagwagon - Hang

Lagwagon - Hang

Lange, lange Zeit ist es her, die älteren unter euch werden sich vielleicht noch erinnern, da brachte mit "Resolve" ein voll Album raus. 2005 war das um genau zu sein. Nun gibt es endlich wieder eine Scheibe der Männer um den großartigen : Mit "Hang" erscheint eine neues 12-Track-Album der Kalifornier.

Punkrock-Mastermind hat es also geschafft, neben scheinbar zahllosen Akkustik-, Solo- und Label-Projekten, mal wieder Zeit für seine eigentliche Band einzuräumen. So weit, so gut. 12 Tracks sind es für Hang geworden, was im Zeitalter der extrem kurzen Release-Zyklen, bei dem man hier mal ne EP und da mal nen Split, veröffentlicht, auch schon ne Menge ist.

Doch halt! Bei den ersten Klängen der neuen Platte kann man schon denke, man habe versehentlich zu einem von Capes Solo-Alben gegriffen, doch schnell stellt sich "Burden Of Proof" nur als Akustik-Prelude zu "Poison in the Well", dem ersten Brett der Platte heraus. Ungewöhnlicher Weise gibt es folgend auch schon mit "Obsolete Absolute" an Startnummer 3 das zentrale Stück der Platte: 6:11 Minuten lang und mit vielen Phasen gespickt, bei denen Cape nicht singt; selten war es so schön ihm beim Schweigen zuzuhören.

Ansonsten ist die Platte fast das, was man von gewohnt ist: Treibende Drums, immer wieder Tempowechsel, aber das große Bild ist und bleibt melodischer Punkrock mit sehr passablen Mosh-Parts. Die Jungs haben immerhin einen Ruf zu verteidigen, was besonders bei "One More Song" und "Reign" gelingt. Aber auch die zwischenzeitlichen Ausflüge in Rock- und Metal-Klänge bei "Cog in the Machine" und "Made of Broken Parts" können durchaus überzeugen.

Einziger Kritikpunkt an diesem "Comeback"-Album ist und bleibt für mich "Drag", ein großartiger Song, keine Frage, aber für mich hätte es da keine Punkrock-Version von gebraucht. Ich für meinen Teil finde den als Akkustik-Song vollkommen ausreichend und dann auch überragend.

Aber was soll es denn? "Hang" ist echt ne super Platte geworden. Schön, dass Cape mal wieder Zeit für seine Band hatte.

Autor: Jöran Kuschel

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