Lance Bennett, Andrew Goon (Perdition) - 30.04.2014

Weiter gehts mit dem Interview-Marathon beim Uncle-M-Fest in Münster. Heute am Start Andrew und Lance von . Die beiden Texaner über ihre Release-Pläne, was man von noch alles lernen kann, die Weltformel und was es eigentlich mit den überdimensionalen Bärten der Jungs auf sich hat.

Jöran: Ihr habt ja gerade eine 7'' nur für Europa raus gebracht. Warum nur hier?

Andrew: Sie kommt unter Umständen auch in den Staaten raus. Lance..

Lance: Wir werden die Platte irgendwann auch in den USA raus bringe, aber Gunnar wollte, dass wir was für die Tour mitbringen, vielleicht auch als Teaser für das, was noch kommt. Zuhause werden wir wahrscheinlich einen Free Download draus machen. Die Songs kommen eventuell auch aufs neue Album, wahrscheinlich aber eher nicht, besonders nicht für den europäischen Release. Vielleicht heben wir sie uns für den amerikanischen Release auf. Wir sind da aber noch ein wenig unentschlossen.

Andrew: Es wird keinen physischen Release in den USA geben.

Lance: Nein, sehr wahrscheinlich nur einen Download.

Jöran: Mir gefällt da besonders "Laughin Clow Malt Liquor", vor allem aufgrund der Gitarren, die ich auf "Hispaniola" nicht so präsent fand.

Lance: Okay. Nun ja, Alex hat da natürlich seine Präsenz. Als er zur Band gekommen ist, war "Hispaniola" schon zur Hälfte geschrieben. Daher hatte er kaum noch die Möglichkeit sich einzubringen. Auf den neuen Songs kann er natürlich viel mehr Einfluss nehmen.

Andrew: Jetzt ist er auch ein großer Input beim Schreiben der Song. Vorher war es mehr so, dass wir ihm gesagt haben: "Hier, das sind die Songs." Jetzt bringt er sich mehr selber ein und nimmt nicht nur das, was wir schon hatten. Er ist ein beeindruckender Gitarrist.

Jöran: Ich hab das eben schon gesehen. Besonders seine Art auf der Bühne ist großartig.

Lance: Er ist unser eigener Sideshow Bob.

Jöran: Er ist aber auch super anzusehen. Immer in seine Gitarre vertieft.

Lance: Daher nennen wir ihn Squealy Dan.

Andrew: Squealy Dan.

Lance: Ehrlich gesagt nennen wir ihn nie so. Hab ich mir gerade eben ausgedacht.

Andrew: Und ich hätte mitgezogen...

Jöran: Ich nehm das mal so auf. Wie entwickelt ihr eigentlich eure Songs?

Andrew: Einer von uns sitzt meistens zuhause, jammt ein wenig, entwickelte seine Idee und bringt es dann in den Proberaum und präsentiert das Gerüst.

Lance: Eine Menge sind natürlich betrunkene Ideen. Wenn wir trinken passiert es oft, dass wir denken "Man, das wäre großartig." und wenn wir dann Instrumente verfügbar haben, passiert es einfach. Die Ideen gehen dann ab und sechs Monate kommt dann wieder einer und sagt "Erinnerst Du Dich an die Idee, die wir mal hatten?".

Jöran: Und wer kam dann mit "The Narwhal Bacons At Midnight"? Wer von euch ist bei Reddit?

Andrew: Das war wohl ich.

Lance: Ich bin kein Redditor.

Andrew: Ich war eben schon dran. Sofort, als wir hier angekommen sind.

Jöran: Ihr habt bei eurer Goodbye-Show einen neuen Song gespielt?

Lance: Ja, der war eben auch im Set, ich meine die Nummer 3. Ich singe, was komisch ist und ein wenig seltsam, aber ich bin über die Angst weg?

Jöran: Ach der, bei dem Dir das Mikro umgefallen ist?

Lance: Ja, genau der und dann hab ich mir das Mic ins Gesicht gehauen und alle haben mich ausgelacht... Ja, es ist ein Teaser fürs neue Album. Wir werden mehr wechseln, ein bisschen mehr Tiefe ins neue Album bringen. Mit Alex, der jetzt auch mit schreibt, wird es eine neue Richtung einschlagen, aber sich immer noch an die grundsätzliche Gitarrenarbeit und die Sing-Harmonien halten. wir werden versuchen noch ein paar Extra-Vocals rein zu bekommen.

Andrew: Wir sind alle im Grunde Songwriter. Das wird spannend und wird im neuen Album mehr durchscheinen.

Lance: Es wird ein wenig bei jedem Song eine andere Band sein. So hört es sich zumindest für uns an. Es hört sich an, als hätten wir 4 Jahre Arbeit in das Album gesteckt.

Jöran:Wie weit seid ihr in der Produktion?

Lance: Wir sind jetzt bei 6 starken Songs, wir haben ne Menge Ideen, so 10-12, die zu starken Songs werden könnten. Ich persönlich hätte gerne 12 bis 15 gute Songs aus denen wir auswählen können.

Andrew: Ich denke, wir könnten, wenn wir wollten in den nächsten ein bis zwei Monaten was veröffentlichen, aber dann würden wir Songs aufs Album packen, mit denen wir nicht 100 Prozent zufrieden wären. Und ich meine, du kennst das, du hörst dir ein Album an und da sind 5 gute Songs drauf und der Rest sind Filler. Das wollen wir nicht machen.

Lance: Wir haben gute Vorbilder in Red City Radio, mit denen wir touren, und ihrem Album Titles. Die sind so wie große Brüder für uns, wir leben nicht so weit voneinander entfernt in den Staaten. Und die bringen so ein Album raus, was uns die Frage aufwirft, wie wir das toppen sollen.

Jöran: Wie ist es denn mit ihnen auf Tour zu sein.

Lance: (lachend) Gott, ich hasse die Kerle.

Jöran: Ja, ich lese das jeden Tag auf Facebook, wenn ihr schreibt: "RCR verkacken es mal wieder".

(Lachen)

Lance: Sie sind wirklich sehr gute Freunde von uns und wir wollten schon lange mit ihnen in den Staaten auf Tour gehen, jetzt passiert es eben erst in Europa. Es war einfach großartig. Ich könnte jetzt gerade zu Hause an meinem Schreibtisch sitzen. Ich bin einfach glücklich hier zu sein.

Andrew: Für mich ist es einfach, ich meine, wir sind so eine junge Band, das ist gerade mal unsere vierte Tour, wir haben ein Album draußen. Meistens ist es einfach so, dass wir still sind und lernen. Unter dem Motto "Oh, das macht man in dieser Situation, jetzt weiß ich das."

Jöran: Ist es eine Ehre für euch? Wie sind eure Pläne für die Zukunft? Werdet ihr das neue Album auch hier raus bringen?

Lance: Definitiv auf Gunnar. Wir sind so glücklich bei ihm zu sein. Eben als wir ihn getroffen haben, haben wir uns erst mal bedankt, dass er an uns festgehalten hat.

Andrew: Wir werden Ende Mai nach Hause kommen, sind dann den Juni über zu Hause, bevor wir im Juli ne kurze US-Tour machen. Und danach wird am Album gearbeitet. Zu Ende schreiben, aufnehmen, wir haben bis zu The Fest nichts mehr geplant...

Jöran: Ach, da spielt ihr ja auch schon wieder.

Lance: Ja, zum dritten Mal hintereinander. Großartige Musik. Wir sind ja auch immer noch Fans.

Andrew: Ja, auf jeden Fall. Wie kann ich es schaffen, meine Lieblingsbands für lau zu sehen? Gründe ne Band...

Jöran: Naja, deswegen hat man doch mal mit Musik angefangen. Und es ist großartig, wenn man sich das beibehält?

Lance: Absolut.

Jöran: Was ich mich in letzter Zeit häufiger frage, ist, woran es liegt, dass so viele Bands aus unterschiedlichen Städten derzeit nach Deutschland kommen.Ihr seid aus Fort Wort, RCR sind aus Oklahoma City. Es ist nicht mehr so, dass es nur noch Bands aus, beispielsweise LA rüber kommen.

Lance: Das stimmt, lustig, dass Du das erwähnst. Es ist nicht so einfach aus den kleinen Städten raus zu kommen.

Andrew: Ja, ... (Es fährt ein gefühlt 2 Kilometer Langer Zug vorbei, der die Aufnahme verschluckt.) ... und so löst man alle Probleme, die auf dieser Welt existieren.

Jöran: Danke! Letzte Frage: Wen sollte man aus Fort Worth noch auf der Rechnung haben.

Beide: Not Half Bad!

Lance: Hör Dir das definitiv an, die sind so n bisschen wie Off With Their Heads. Die Typen sind unglaublich. Ehrlich gesagt: Das dauert nur noch kurze Zeit und die sind auch hier.

Andrew: Wenn die nicht die größte Band aus Texas werden, ist was falsch...

Jöran: Größer als ihr?

Beide: Vollkommen okay, die sind echt so gut!

Lance: Ja, die sind Not Half Bad!

Jöran: Okay, allerletzte Frage, aber an Lance: Was ist los mit all den Bärten?

Lance: Ich muss gestehen, ich wünsche mir so sehr, einen solche Bart zu haben, als ich Andrew das erst Mal getroffen habe, hatte ich schulterlange Haare und ich wünschte mir so sehr einen Bart. Und was passierte? Es hat aufgehört auf dem Kopf zu wachsen und wächst ein wenig im Gesicht. Der Grund, warum ich keinen Bart habe ist, dass er nicht so wächst wie bei Andrew. Ich möchte mich auch noch mal entschuldigen, Andrew, ich fühle mich, als würde ich euch im Stich lassen.

Autor: Jöran Kuschel

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