Five Finger Death Punch - The Wrong Side Of Heaven And The Righteous Side Of Hell Volume 1
Im Westen nichts Neues oder Angriff des modern Metals?
Jaaaaa, Five Finger Death Punch bleiben auch auf „The wrong side of heaven and the righteous side of hell. Volume I“ ihrem kraftvollen Moderngroove treu. Was jeden Freund dieser musikalischen Richtung inklusive mir höchst erfreuen dürfte. Ich sage nur „Never change a runnin´ system!“
Mit ihrer vierten Veröffentlichung hauen uns die Jungs wieder ordentlich modernen Groove, Aggro Shouts und zartbeseitete ja nachdenkliche Songs um die Ohren. Eine wunderbare Mixtur aus hart und zart. Aber das ist nicht Alles, was die Jungs draufhaben. Mag einer sagen: „Na das klingt wie immer“, der hat weit gefehlt. Natürlich ist schon Ähnliches auf den Vorgänger-Alben zu hören, aber eben das macht Five Finger Death Punch aus. Wirklich ähnlich ist mit Sicherheit die Art und Weise, wie die Songs arrangiert sind. Zugegeben lassen sich da Parallelen zu den Alben zuvor nicht leugnen, tut jedoch dem Ganzen nichts ab. Neben den harttreibenden Gitarren samt Solis sowie dem ins Hirn pulsierende Fußpedalgeballer, überzeugt erneut der variantenreiche Gesang von Ivan Moody.
Nachdenkliche Lieder, teils mit schöntraurigen Melodien untermalt, runden das Album ab. Und der Sound? Typisch der Sound von FFDP. Da gibt´s überhaupt nix zu meckern.
Zwangsweise fragt man sich aber dann doch: „Nichts Neues im Westen?“
Oh doch! Nun, schon bei dem Opener (Singleauskopplung) „Lift me up“ hat man sich einen ganz Großen der Musikerbranche als Gastsänger ins Boot geholt - Mr. Rob Halford (u.a. Judas Priest). Und das Album wartet nur so mit namhaften Sangeskünstlern auf. „Anywhere but here“ (einfach Klasse) im Duett mit Maria Brink (In This Moment), „I.M. Sin“ in Zusammenarbeit mit Max Cavalera (u.a. Sepultura, Soulfly) „Dot your eyes“ mit Jamey Jasta (u.a. Hatebreed). Grandios! Das Novum ist, dass man diese drei genannten Songs zusätzlich zu den original Versionen in Duetten eingespielt hat. Soll heißen, es gibt sie einmal in Ivan Moody Manier und dann noch in den erwähnten Duetten. Was einem direkt eine Vergleichsmöglichkeit, aber auch gleichzeitig eine andere Sichtweise der Lieder gibt und man selber entscheiden kann, was einem besser gefällt.
Wie schon eingangs erwähnt glänzt das Album wieder mit tanzbaren modern-groove Nackenbrechern, die nichts zu Wünschen übriglassen. Wer sich überzeugen will, der höre sich „Burn M.F.“, „I.M. Sin“ (Version mit Max Cavalera) oder „Dot your eyes“ (Version mit Jamey Jamsta) an. Aber auch „Watch you bleed“ oder „You“ lassen einem ordentlich zum transpirieren bringen. Wer es eher nachdenklich braucht, sollten sich „Wrong side of heaven“ mit der schöntraurigen musikalischen Untermalung unter die Haut gehen lassen. Wen das kalt lässt und mehr Herzschmerz verlangt, der kommt an „Diary of a Deadman“ nicht vorbei. Herzklabaster oder Hasskappe? „Bitte drücken Sie ihren Gefühlsbutton!“ Eine abgefahrene Überraschung hält das Album noch zusätzlich mit „Mama said knock you out“ bereit. Eine Art Crossover-HipPop-Rap-Scratching fucking modern Art. Schwer zu beschreiben aber hammergeil! Erinnert mich irgendwie an eine Sache namens Stuck Mojo mit Lord Nelson am Micro.
Da es ja bekanntlich noch ein "...Volume II"-Album geben wird, kann ich nur bedingt eine Benotung dafür geben. Denn es wird sich zeigen, wie die Fortsetzung klingen wird, denke man an Stone Sours „House of Gold & Bones Part 1 & 2“. Aber sollte auch „Volume II“ so überraschungsreich klingen, dann erhält „...Volume I“ von mir glatte 9,5 / 10 Punkte. Kaufenswert!
Fazit: Der Angriff des modern Metals hat begonnen...
P.S.: Nun bin ich gespannt auf die folgende Deutschland-/Europa-Tour im November 2013. Ein quasi „Versus“-Schwätzchen mit den Jungs über das aktuelle bzw. zukünftige Album wäre doch mal 'ne Herausforderung.