Crazy Arm - Union City Breathe

Crazy Arm - Union City Breathe

Mal wieder neues Material von Crazy Arm. Schon etwas länger draußen ist mit "Union City Breathe" der neue Silberling der mittlerweile zum Sextett gewachsenen Briten. Wie immer herbe vielschichtig und politisch.

Mittlerweile sind es also 6 Engländer aus Plymouth, die politisch ambitionierten Folk-Punk-Country oder was auch immer spielen? Wie schon auf dem Vorgänger "Born To Ruin" ist es schwer bei "Union City Breathe" das Genre zu beschreiben. Die Songs sind allesamt sehr tiefgründig und reißen von einer Sekunde auf die andere Genregrenzen ein. Ein Break und man befindet sich quasi in einem ganz anderen Song aus einer ganz anderen Musikrichtung. Das mag manchmal ein wenig gewöhnungsbedürftig sein, macht aber auf Dauer höllischen Spaß, da man immer wieder neue Ecken und Kanten der Scheibe entdeckt. Als besonderen Anspieltipp nenne ich hier mal den Opener "Of The Tarantulas" und "The Right Wing Never Sleeps"

Ein weiterer großartiger Song der Platte ist das als Single erschienene "Tribes / Animals". Ein 5-Minuten-Track,der so schweine-geil nach Springsteen klingt und dazu noch richtig geil rockt. Zusätzlich sei dann noch das grandiose Doppel "Little Boats" und "Song Of Choice", bei denen sich vor allem die Aufnahme Vicky Butterfields in die Band in großem Maße auszahlt. Und gerade "Song Of Choice" mit seinem bedrückenden Thema ist nicht nur ein prima Song, sondern zeigt auch das politische Engagement der Briten. "The BNP will never get to rule my land!"

Danach hat "Union City Breathe" leider ein paar schwächere Songs im Angebot. Zwar nicht in dem Maße, dass sie vollkommen obsolet wären, doch so richtig kicken die Songs bei mir nicht. Ist nicht schlimm, denn mit "White Canyon" und dem richtig guten "Charnel House Blues" findet die Scheibe doch einen guten Abschluss, der Hoffnung auf mehr macht.

Die Platte ist ja, wie bereits erwähnt, schon ein bisschen draußen. Trotzdem würde ich jedem raten, der sie noch nicht besitzt und auf tiefgängige, vielschichtige Musik steht, sie sich noch zuzulegen. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Autor: Jöran Kuschel

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