Andrew (The Static Age) - 20.03.2012
Jöran: Hi, erzähl am Besten erst mal ein Wenig über The Static Age. Wer seid ihr? Wo kommt ihr her?
Andrew: Wir sind ein Band, ursprünglich aus Burlington, VT, die heute aus Chicago, IL kommt (für eine kurze Zeit kamen wir aber auch aus Los Angeles und Brooklyn). Adam Meilleur und ich sind die beiden Originalmitglieder und unser Drummer ist jetzt seid ein paar Jahren Joe Sowinski, den wir in Chicago gefunden haben. Neuerdings haben wir auch noch Rebekka Takamizu am Keyboard und der Gitarre dabei, die aber erst ein paar Monate mit uns spielt, daher ist diese Tour ihre erste.
Jöran: Und wann habt ihr die Band gegründet?
Andrew: Die Band hat sich mal aus ein paar Hardcore- und Punk-Bands gegründet, in denen Adam und ich (und auch Bobby Hackney, der jetzt bei Rough Francis spielt) während Middle und High School spielten. Wir haben dann einen Keyboarder aufgenommen und ich habe begonnen aus verschiedenen Einflüssen heraus Songs zu schreiben. Die erste Show haben wir dann 2002 gespielt, unser erstes komplettes Album aber nicht vor 2005 veröffentlicht, als ich dann endlich mit der Schule fertig war. Dann haben wir auch angefangen sehr intensiv in den USA und Kanada zu touren.
Jöran: Was sind eure Haupteinflüsse?
Andrew: Hm, unsere Einflüsse sind sehr vielfältig. In letzter Zeit habe ich viel Mew, The Draft, Kate Bush, Magnetic Fields, Sigur Rós, Bane, Sun Kil Moon and das letzte Album von TV on the Radio gehört. Außerdem habe ich meine Liebe zu Ambient-Electronic kultiviert. Andere lang vorhandene Einflüsse, die mir einfallen, sind PEter Gabriel, The Replacements, Propagandhi, The Damned, The Chameleons UK, The Psychedelic Furs and Ulrich Schnauss.
Jöran: Ihr seid ja momentan auf Europa-Tour. Gefällt's euch?
Andrew: Wir lieben es hier, mal abgesehen von der Kälte. Das letzte Mal, dass wir hier waren, war April und Mai 2011, da hatten wir sehr gutes Wetter. Aber, abgesehen von den eisigen Temperaturen, ist es schon richtig gut.
Jöran: Das ist jetzt eure zweite Europa-Tour in 2 Jahren. Wollt ihr in Zukunft öfter kommen?
Andrew: Ja, unsere nächste Tour ist für August 2012 angesetzt.
Jöran: Wie bekannt seid ihr hier? Habt ihr schon sowas wie ne Fanbase?
Andrew: Die wird von Mal zu Mal größer. Unsere erster Trip nach Deutschland war 2009 und es war recht gemischt. Während unserer Tour 2011 wurden die Shows immer besser besucht und die Blindgänger waren weniger und zeitlich weiter auseinander. Und diesen Februar war dann jeder Abend großartig. Nun ja, wir wissen nicht genau, was es bedeutet, aber wir haben ein gutes Gefühl.
Jöran: Ich habe gerade erst gelesen, dass ihr in Deutschland jetzt bei Uncle M unter Vertrag seid. Wie kam es dazu? Und was erwartet ihr von der Zusammenarbeit?
Andrew: Der erste Kontakt kam über unseren Europa-Manager Felix zustande. Was wir erwarten? Das ergibt sich gerade so. Wenn wir von dieser Tour nach Hause kommen, werden wir im März und April an einer EP arbeiten, die diesen Sommer erscheinen soll, dann wird sich das Ganze irgendwie ergeben.
Jöran: Ja, ihr bringt ja im Sommer ein neues Album raus. Wie weit ist die Produktion? Oder schreibt ihr die Stücke gerade noch?
Andrew: Das Schreiben ist so weit abgeschlossen und die Drums sind für 6 der Songs schon aufgenommen. Es wird auch eher eine EP mit 6 oder 7 Sücken werden, wie werden sehen. Der Bass wird so im frühen März aufgenommen werden, dann kommt das Keyboard. Wir werden demnächst mal die nähere Zeitplanung machen...
Jöran: Ist es nicht ein wenig schnell nach "In the City of Wandering Lights" direkt ein Jahr später wieder eine neue Platte raus zu bringen? Oder seid ihr einfach zu produktiv im moment?
Andrew: Naja, wenn es nach uns ginge, hätten wir seid unserer Gründung jedes Jahr eine Platte raus gebracht. Wir haben tonnenweise Songs, die nie aufgenommen wurden aufgrund von Labelgeschichten, Tourplänen oder einfachen Grenzen im Leben. Also denke ich für uns wäre es ideal regelmäßig zumindest eine EP aufzunehmen oder zu veröffentlichen, wenn nicht sogar ein ganzes Album. Und im Grunde ist das jetzt auch dadurch möglich, da ich jetzt mein eigenes Studio habe, wo ich, abgesehen vom Schlagzeug, alles aufnehmen kann.
Jöran: Letzten Herbst habt ihr mit "mixed signals" eine Retrospective eurer Arbeit veröffentlicht und sie über das Internet verschenkt. Wie kamt ihr auf diese Idee?
Andrew: Wir haben gemerkt, dass wir mehr und mehr vor neuem Publikum spielen, das unsere alten Alben nicht kennt und nicht weiß, wo es beginnen soll; außerdem wollten wir, dass die Menschen uns kennen lernen. Das hat sehr gut geklappt, denke ich. Und dieses Frühjahr wird sich die "mixed signals"-Site noch einmal verändern. Aus einer reinen Download-Seite soll eine interaktive Bandgeschichte mit Bildern, Videos, Flyern, Geschichten und so weiter werden. Wir entwickeln gerade den Kern der Seite, es muss also nur noch zu Ende gebracht werden.
Jöran: Inwiefern hat das Internet in den letzten Jahren die Art und Weise geändert, wie ihr eure Musik an den Mann bringt.
Andrew: Ich denke, es hat für uns so ziemlich alles verändert, aber schon früher als in den letzten Jahren. Wir haben schon immer versucht so viele Vorteile aus dem Web zu ziehen, wie möglich, zum Beispiel um mit anderern Menschen in Kontakt zu treten und ich glaube, das "mixed signals"-Projekt ist nur eine zusätzliche Erweiterung dazu.