Garrett Dale (Red City Radio) - 22.05.2012

Was beim Groezrock nicht geklappt hatte, wurde dann einfach nachgeholt: Ein Interview mit Red City Radio, die gerade beim Groezrock einen unglaublichen Gig gespielt und damit die vorangegangene Deutschland-Tour noch getoppt hatten. Garret spricht über die Tour, den Druck durch den Erfolg ihres Albums und seine Heimatstadt Oaklahoma City.

Jöran: Ihr habt eine unglaubliche Show beim Groezrock gespielt. Wie hat sie euch gefallen?

Garrett: Der gesamte Tag war positiv und überwälltigend. Ich wünschte, es wäre jeden Tag Groezrock!

Jöran: Ich glaube, ich habe noch nie eine Band gesehen, die einen so frühen Slot so sehr gerockt hat! Wo hattet ihr so früh die Energie her?

Garrett: Ha, danke! Ehrlich gesagt: Pures Adrenalin! Ich wache selten so früh auf. Ich denke, es ist ein Verdienst des großartigen Frühstücks.

Jöran: Und wie hat euch der Rest des Festivals gefallen? Hattet ihr Zeit noch ein paar andere Bands zu sehen?

Garrett: Wir hatten die beste Zeit! Die Leute, die Arbeiter, die Bands, alle waren unglaublich! Ich habe eine Menge Bands gesehen: Alkaline trio, Thrice, Hot Water Music, REFUSED!!! So unglaublich!

Jöran: Bei einer der Festivals auf eurer Tour durch Deutschland seid ihr als Headliner aufgetreten. Wie war das für euch?

Garrett: Oh man, was für ein Tag! Unsere Freunde von den Cobra Skulls waren mit uns und League Apart da. Alle beim Fest in Bausendorf sind großartige Jungs!

Jöran: Wie war es für euch mit Anti-Flag zu touren?

Garrett: Wenn man sein ganzen Leben Anti-Flag-Fan ist, ist es, als würde ein Traum wahr werden. Mein schönster Augenblick war es, als sie für mich "That's youth" gespielt haben. Mein 14jähriges Ich ist ausgeflippt!

Jöran: Wart ihr das erste Mal in Europa auf Tour? Garret: Es war ehrlich gesagt schon das zweite Mal. Das Rack Outing lief sogar besser als beim letzten Mal. Ich hoffe, das geht so weiter. Haha!

Jöran: Wie haben die Leute in Deutschland auf euch reagiert? Und wann kommt ihr wieder?

Garrett: Deutsche sind mein liebstes Publikum. Wirklich leidenschaftlich Menschen. Es gab schon Gespräche, dass wir später in diesem Jahr noch mal kommen... Schaut einfach öfter mal auf facebook.com/redcityradio nach Tourdaten.

Jöran: Zu eurer Platte. Was bedeutet der Titel "Dangers of standing still" für euch und warum habt ihr ihn gewählt?

Garrett: "Dangers of standing still" bedeutet für uns, dass die Belohnung für das Verfolgen deines Traumes und ihn zu erreichen mehr wert ist, als die ganzen "Was wäre wenn?"-Fragen, die sich Menschen stellen, nachdem sie zu ängstlich waren, ihr eigenes Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben. Folge deinem Herzen nicht dem Plan eines Anderen. Ich glaube auch, dass wir den Titel genommen haben, weil "Kill 'em All" schon weg war... Scherz!

Jöran: Die Platte wurde von der Kritik geliebt, aber was ist eure persönliche Meinung nach mehr als einem Jahr?

Garrett: Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht ein wenig müde werde, die Songs zu spielen. Haha. Aber uns bedeuten unsere Texte eine Menge. Bis heute versuche ich sie immer noch zu singen, als hätten wir sie gestern geschrieben.

Jöran: Das Album war im letzten Jahr in so ziemlich jeder bedeutenden Punkrock-Top-Ten. Wie fühlt sich das an?

Garrett: Wenn mir das jemand vor 10 Jahren gesagt hätte, hätte ich es mir nicht einmal vorstellen können. Ich bin einfach nur glücklich, dass sich Menschen darin wiederfinden können. Es lässt mich spüren, dass ich nicht alleine bin. Danke an euch alle!

Jöran: Setzt euch dieser Erfolg für das neue Album unter Druck?

Garrett: Ein bisschen schon... Aber ich werde mich wieder so ausdrücken, wie ich es kann... Ich denke, wir werden sehen, ob es schrecklich wird, oder nicht... Vielleicht wird es ganz cool. Wir werden sehen!

Jöran: Also arbeitet ihr schon an neuem Material?

Garrett: Ja! Ich bin schon ganz aufgeregt es allen zu zeigen!

Jöran: Ihr erwähnt Oaklahoma City, eure Heimatstadt, sehr häufig in euren Texten. Warum ist diese Stadt so wichtig für euch? Was sonst hat euch beeinflusst?

Garrett: Oaklahoma City ist ein verrückter Ort. Ich liebe und hasse es so sehr... Es ist das, was einem Zuhause in meinem ganzen Leben bisher am nächsten kam. Aus Oaklahoma zu kommen hat einen großen Einfluss auf meine Art zu schreiben. alle machen immer "East Coast Hardcore" oder "West Coast Punk". Ich wollte, dass Okies etwas für sich selbst haben und es macht mich sehr glücklich, dass andere Teile der Welt mitsingen!

Jöran: Oaklahoma scheint nicht die größte Punk-Szene oder eine nicht so bekannte Szene wie z.B. Richmond oder Gainesville zu haben. Gibt es eine größere Szene auf die man achten sollte?

Garrett: Städte wie Gainesville haben eine Menge Bands, die rauskommen, aber es wirkt so, als würden nicht so viele Leute zu Shows kommen, wenn du eine Menge Bands hast. Oaklahoma City hat mit die besten Fans, die es gibt. Und das ist es, was wichtig ist! Mehr Menschen, die Platten sammeln, zu Konzerten kommen, Zines starten, Blogs, Podcasts, Labels. Die Welt gehört den Künstler. Und die Musik gehört allen!

Autor: Jöran Kuschel

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