Ann Beretta - Wild, Young, and Free

Ann Beretta - Wild, Young, and Free

Was ein Jahrzehnt nach ihrem letzten Album und auch schon wieder fast 5 Jahren nachdem man begonnen hat, gemeinsame Shows zu spielen, kehren Ann Beretta nun auch mit einer neuen Platte zurück: "Wild, Young, and Free". Allerdings handelt es sich hierbei um "Demos, Outtakes, and Rarities" der Jahre 1997 - 2012.

Ganz frisch ist das Material, welches uns Ann Beretta hier auftischen also nicht, jedoch gibt es auf der Platte immmerhin 8 bisher unveröffentlichte Stücke der Band aus Richmond. Und immerhin kehrt mit Ann Beretta eine der einflussreicheren Bands der Szene in Virginia auch Platten-technisch zurück, was ja schon mal nicht unterschätzt werden sollt. Zwar waren die Herren um Rob Huddleston vielleicht nicht ganz so legendär wie beispielsweise Avail, trotzdem gelten sie doch bei vielen Bands im Großraum Richmond als prägende Vorbilder.

Zum Material, welches man auf "Wild, Young, and Free" geboten bekommt, lässt sich sagen, dass es wirklich den gesamten Horizont der Band widerspiegelt. Die Songs decken alle Stile und Schaffensphasen der Band ab, weswegen man auf der einen Seite recht groovendes Zeug a la "Better Half" bekommt, auf der anderen Seite aber auch typischen Richmond-Hardcore wie "Build To Last" , "Picture Perfect World" oder "Something More", welches doch auch recht stark an Avail erinnert. Eine andere Facette der Scheibe ist der recht harmlose Sing-Along-Punk, der ja auch irgendwie dazu gehört. Tracks wie der Opener "Wild, Young, and Free" oder "Unforgiven" gehören dann in diese Kategorie. Leider merkt man allerdings einigen der Tracks an, dass sie, was die Produtkion angeht, nicht wirklich über den Demo-Status hinausgekommen sind. Aber, naja, Schwamm drüber!

Meine Favoriten der Scheibe befinden sich diesmal fast ausnahmslos am Ende, der mit 17 Tracks wirklich sehr üppig ausgestatteten Platte. "Shovel" als richtig gutes Melodic-Hardcore-Stück, "Bottlecaps" als Sing-Along, der aber nicht zu poppig rüber kommt und das Akkustik-Stück "Broadway" sind wirklich sehr gut.

"Wild, Young, and Free" ist eine Raritäten-Sammlung, die einem einen recht guten Einstieg in Ann Beretta bietet, da sie das gesamte Spektrum der Band abdeckt. Daher sehr gut geeignet für Fans , um die Sammlung zu vervollständigen, aber auch für Einsteiger. Da die drei Jungs ja bereits an wirklich neuem Material arbeiten sollen, lässt mich das für die Zukunft hoffen. Für die Szene in Richmond ist es auch auf jeden Fall ein Lichtblick, dass, nachdem man im letzten Jahr mit The Riot Before und Landmines zwei Aushängeschilder verloren hat, Ann Beretta scheinbar Ernst damit machen, ihre Pause zu beenden.

Autor: Jöran Kuschel

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