Rock ist wo Rock drauf steht

7 Weeks eröffnen Konzertsaison im Lüner Greif

Konzertbericht: 7 Weeks - Lünen, Das Greif, 02.02.2013

Wenn Bob Michaels ein Rock-Konzert in seinem Lüner Greif ankündigt, dann kann man sich darauf verlassen, dass dort auch ordentlich gerockt wird. So war es auch diesmal, als sich die französische Band angekündigt hatte. Und Bob konnte mal wieder beweisen, dass er eine Nase für gute Musik hat.

Zunächst durften sich die zahlreichen Zuschauer an der Lüner Band Dirty Bucksch erfreuen. Der 5er setzt sich zusammen aus Schülern eines Lüner Gymnasiums und spielten neben einigen Cover-Songs auch ein paar Eigenkompositionen. Im Großen und Ganzen ging der Auftritt in Ordnung. Keine große Show, aber sauber gespielt und beim Publikum kam es an. Mehr kann man nicht erwarten.

Dann durften die 4 Franzosen an ihre Instrumente. Angekündigt wurden als Stonerrock-Band. Nach den ersten Songs wurde aber schnell klar, dass diese Band mehr ist. Die ausgiebigen Intros, die langen instrumentalen Parts und die umfangreich aufgebauten Songs gingen schon in Richtung Progrock. Es zeigt sich wieder, dass die Schubladendenke moderner Rockmusik nicht gerecht wird.

Dass die 4 schon reichlich Bühnenerfahrung haben, wurde den Zuschauern ebenfalls schnell klar. Die super Akustik der Anlage im Greif tat ihr übriges. Der Sound von Julien, Jerémy, Florian und Manu war aller feinste Sahne. Unglaublich, dass dies das erste Konzert der Band in Deutschland war, um so erstaunlicher, wenn man liest, bei wem die Jungs schon als Support spielen durfte. Frankreich scheint da dem deutschen Markt weiter entfernt als England oder gar Schweden zu sein.

Den sphärischen Sound besonders in den langen Intros verdankt die Band einen ganzen Satz von Tasteninstrumenten an denen Manu ordentlich abbangte und sein nicht vorhandenes Haupthaar schüttelte. Bei dem einen oder anderen Song übernahm der Keyboarder auch den Bass von Sänger Julien, der dann zur zweiten Gitarre griff. Richtig schön satt kamen dann rüber. Aber auch mit nur einer Gitarre rockten die 4 ordentlich ab. Immer wieder wurde durch ein grooviges Intro ein Song wunderbar aufgebaut, bevor dann Sänger Julien einstieg und das Stück so richtig abging. Wer da nicht mitgehen musste, war selbst dran schuld.

Dass die Band beim Publikum auch gut ankam, zeigte sich am CD-Verkauf nach dem Gig, wo es übrigens exklusiv das neue Album Carnivora noch vor dem offiziellen Release zu kaufen gab. Bleibt festzustellen, dass es auch in unserem Nachbarland hochwertige Rockbands gibt und dass Bob da wohl gerade Musikinstinkt entwickelt.

Autor: Frank Reins

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