Volbeat - Rock The Rebel/Metal The Devil
... denn ich finde, dass im Vergleich zu "The Strentgh/ ..." der Funke nicht sofort übersprang. Aber Leute, ich kann euch beruhigen, zwei, dreimal hören und auch ihr werdet wissen, warum es überall No. 1 geworden ist! Es erinnert mich praktisch an den Wolf im Schafpelz.
Wie ich schon Franz Gottschalk bei meinem Interview entlocken konnte, hält das Album mehrere Überraschungen bereit. Zunächst wäre da mal das Mitwirken verschiedener Gastmusiker wie Jacob Hansen (Backing Vocals), Rod Sinclair (Banjo), Anders Pedersen (Lap steel) und Johan Olsen (Danish Vocals). Viele Leute dachten wahrscheinlich auch, dass Thomas Bredahl der neue Gitarrist schon hier mitwirken würde. Dem ist aber nicht so, da das komplette Album noch mit Franz eingespielt worden ist (siehe Cover-Backside). Thomas wird sein Können erst auf dem nächsten heißen Volbeat-Kracher bzw. bei der diesjährigen Tour unter Beweis stellen können.
Wie schon auf der "The Strength..." werden auch hier in typischer Volbeat-Art perfekt Rhythmus, Sound und Melodie miteinander gepaart. Das Wechselspiel zwischen den einzelnen Musikinstrumenten und dem voluminösen Gesang gibt erneut in allen elf Songs den Ton an. Volbeat bauen in ihren Songs immer wieder verschiedene Stilrichtungen mit ein. Neben der bereits bewährten Kombination von Rockabilly, Rock und Metal wird zusätzlich noch ein wenig Punk und Country eingewoben. Volbeat legen mit diesem Crossover verschiedener Stile eine ehrlich gemeinte Arbeit ab, die nicht aufgesetzt wirkt wie z.B. bei Bands A la Boss Hoss. Checkt "Rock The Rebel / Metal The Devil" ruhig mal an und ihr werdet die Kreativität Volbeats fast fühlen können.
Ich möchte euch zwei meiner Favoriten dieses superben Tanzflächenburners etwas näher bringen.
Zum einen "The Garden's Tale" und zum zweiten "Radio Girl".
The Garden's Tale ist mehr oder minder ein Duett von Michael Poulsen (Volbeat) mit Johan Olsen (Magtens Korridorer), wobei Johan Olsen komplett den dänischen Gesangspart übernimmt. Der Song fließt mit einem langsamen und melancholischen Wechselspiel der Stimmkünste beider Sänger in ein Geflecht aus Rock, Punk und Metal. Der Rhythmus führt aus dem etwas hymnenhaften Aufbau direkt durch ein geschickt gesetztes Break in den Rotz 'n'Roll-lastigen Part. Und auch hier kommt die Melodie nicht zu kurz, vor allem bringen beide Stimmen, nicht zuletzt die von Sänger M. Poulsen, den Song richtig in Fahrt. Das typische Zusammenspiel aus Melodie, treibenden Rhythmus und abgestimmten Sound kommen hier wieder bestens zur Geltung. Der Song endet wiederum so wie er begonnen hat, jedoch mit dem Unterschied, dass M. Poulsen den mit Akustikgitarre unterlegten Gesangspart allein übernimmt. Toller Rotz 'n' Roll Song!
Radio Girl entzückt mich auf eine Art und Weise, die ich als eine Hommage an die 50er im neuem 21. Jahrhundert-Gewand beschreiben würde. Groovender Sound, satte Gitarren und ein Sangesbogen, in einer Kombi die förmlich zum Rocken auffordert. Man fühlt sich ein wenig in die "gute alte Zeit" versetzt und bekommt irgendwie nicht mit, dass man bereits drin ist. Ein Song, der wirklich gute Stimmung verbreitet und einen dazu bewegt endlich große Taten vollbringen zu wollen. Typischer Volbeat Rock Metal Song!
"Rock The Rebel / Metal The Devil" ist der klasse Nachfolger von "The Strength, the Sound, the Songs". Logische und konsequente Fortführung der Kreativität, die Volbeat schon bei ihrem Debüt angedeutet haben. Allerdings auch ein sehr hohes Niveau, an dem sich Volbeat von jetzt an messen lassen muss.
Fazit: Balkenbrecher des Jahres 2007