Apologies, I Have None - London

Die vier noch blutjungen Londoner liefern mit ihrer Platte eine beeindruckende Ode an ihre Heimatstadt ab. "London" hält wirklich das, was einem versprochen wurde. 10 Tracks voller Pathos, Indie-Rock gemischt mit eine ordentlichen Prise Punk, dazu ein feister britischer Akzent - daraus muss ja schon fast ein perfektes Album werden.
Stilistisch ist die wirklich richtig gut geworden. Die Songs wirken wie aus einem Guss und stehen in so grandiosem Verhältnis zueinander, das man hier an der Grenze zur Perfektion kratzt, was Songwriting und Komposition angeht. Man verliert sich einfach häufig an den Klängen von "60 Miles" bis hin zu "Long Gone", so dass man sich wundert - und auch ärgert - dass an diesem Punkt die Platte leider wieder vorüber ist. Doch halt, "Foundations" fällt als Klavierballade doch ein wenig aus dem Rahmen.
Auf der einen Seite ist dieses Album musikalisch gesehen wahnsinnig pompös, auf der anderen wird jedoch zeitweise der totale Gegensatz mit A-capella-Chören oder sehr sphärischen Klängen gefeiert. Am anschaulichsten vielleicht zu hören am Ende von "Sat In Vicky Park"; der runtergefahrene Teil bei dem nur Gesang zu hören ist, abgelöst von der pompösen Rückkehr der Instrumente. Großartig! Vergleichbar nur mit der grandiosen Musikalität bei "Clapton Park", bei dem diese Spielart gegen Ende direkt wieder auftritt, hier aber wesentlich sphärischer und nicht ganz so reduziert auftritt. Und trotzdem: "This is progress, towards perfection"...
Ansonsten gibt es Gitarrenwände gemischt mit 3-stimmigen Chören fast ohne Unterlass auf die Ohren. "60 Miles" und auch "Still Sitting Tight" sind grandiose Indie-Stücke, die man immer wieder auflegen kann. Da besteht keine Frage. Mit "The 26" hat die Platte dann auch noch einen richtigen Höhepunkt. Ich sage nur "Fuck you, London. I'm out." GRANDIOS!
Man darf also mit Fug und Recht behaupten, dass "London" seine Erwartungen voll und ganz erfüllt. Die Platte ist einfach klasse, selten habe ich ein Album gehört, was so aus einem Guss klingt und bei dem jeder Song zum nächsten passt. Chapeau!