Blackballed - Fulton's Point

Blackballed - Fulton's Point

Endlich schieben nach ihrem 2014er Debüt Colossus ein Album nach. Wie schon beim Debüt entstand Fulton's Point wieder in Eigenregie. Trotzdem ist das gute Stück extrem hochwertig produziert und muss sich mal so gar nicht hinter den Produkten der großen Label verstecken. Zu beziehen ist das Album derzeit als CD oder Vinyl über die Facebook-Seite der Band.

Es gibt Alben, die schiebt man in den Player (oder „legt man auf“) und man wird direkt vom Groove mitgenommen. So erging es mir als ich zum ersten Mal „Fulton's Point“ in die Finger bzw. in die Ohren bekam. Schon der Starter „Tell Me I'm Wrong“ fixte mich so richtig an und ließ mich die Ohren aufsperren. Gitarrist und Sänger Marshall Gill scheint nicht zu viel versprochen zu haben - Blues Rock vom Feinsten.

Marshall hat bereits in einigen Bluesbands gespielt und ist selbst ein großer Fan der Band . Seit gut 10 Jahren verdient er allerdings seine Brötchen bei der Band . Hört sich zunächst nicht sehr kompatibel an, aber aus eigener Erfahrung - beide gehören zu meinen All-Time-Favorites - kann ich sagen, dass die Combo gar nicht so abwegig ist. Okay, ehrlich gesagt, dürfte Marshall bei NMA etwas unterfordert sein, weshalb als Nebenprojekt eigentlich eine logische Schlussfolgerung ist.

Mit am Start ist Marshalls Bruder Leon am Schlagzeug und Tom Wibberley, der am Bass das Bluesrock-Trio komplettiert. Der zweite Song „Gold Digger“ startet direkt mit einem fetten groovigen Riff, das sich dann schön durch den ganzen Song zieht. Mit dem Song „Shoes“ wird es richtig Catchy: „This shoes are made for walking, they are made for me" oder „This shoes got style, my shoes got soul“. Herrlicher Text und ein Klasse-Song, quasi Rock'n'Roll für Schuhfetischisten. Ich sag jetzt nicht „für Frauen“, soll ja auch Männer geben ;-). Kein Wunder, dass sich die Band diesen Song für ein Video-Clip ausgesucht hat. Achtung Ohrwurm-Gefahr!

Mit „Bucket List" geht es zunächst flott und rockig weiter, bis dann mit „Firelight“ tief in die Blues-Klischee-Kiste gegriffen wird. Ganz sloooow, viel Blues und dann Textzeilen mit Endungen wie "cold night", "by the firelight" und "hold you tight". Dass gehört doch eigentlich auf jede Blues-Rock-Platte, oder? Mit dem Titelsong „Fulton's Point“ bleibt es schön flach und langsam.

Bei „Something“ bekommt das Album dann den Turn zurück zum rockigen Groove. „Is It Real“ und “Breathing Easy“ erinnern mich hier und da ein wenig an Led Zeppelin. Beide Songs sind richtig gut anzuhören und sind dann auch ratzfatz vorbei! Beim letzten Stück „The House That Misery Built“ werden dann nochmal alle Register gezogen. Der Song hat einen geilen Aufbau. Zunächst ein ruhiger Instrumental-Teil, dann baut Marshalls Bluesstimme reichlich Spannung auf und dann groovt alles krachend zusammen. Geiles Ding.

Anspieltipps: Auf jeden Fall „Shoes“ und „The House That Misery Built“, aber eigentlich ist es egal, jeder Song für sich ist klasse - keine Füller dabei!

Tracks:

  1. Tell Me I'm Wrong
  2. Gold Digger
  3. Shoes
  4. Bucket List
  5. Firelight
  6. Fultons Point
  7. Something
  8. Is It Real
  9. Breathing Easy
  10. The House That Misery Built

P.S. Ich habe hier auch noch die 2013er selbstbetitelte EP „Blackballed" im CD-Spieler. Die 5 Stücke der EP gehen auch mal so richtig gut ins Blut! Also, Reinhör-Befehl!

Autor: Frank Reins

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