Baroness - Purple

Baroness - Purple

Es gibt wohl wenige Bands, die mehr durchgemacht haben wie . Man muss sich das mal vor Augen führen. Sie haben mit dem Red-Album und dem Blue-Album schon früher richtig gute Alben herausgebracht, dann mit dem Doppelalbum „Yellow & Green“ einen richtig guten Wurf gemacht. Auf der Tour ist es dann passiert: Der Busfahrer hat die Kontrolle über den Bus verloren.

Die Jungs sind dann samt Bus 9 Meter tief von einer Brücke gefallen John Baizley hat sich Arm und Bein gebrochen, Bassist Matt Magioni und Drummer Allen Bickle hatten Brüche an der Wirbelsäule. Magioni und Bickle haben daraufhin die Band verlassen, Baizley musste das Gitarrenspiel neu erlernen. Er ist mehrere Monate allein mit der Akustikgitarre durch die USA getingelt. waren kurz davor sich aufzulösen! Purple ist also das erste Album seit diesem schicksalhaften Unfall.

Ich muss zugeben, dass das neue Album von mir sehnlichst erwartet wurde. Ich hatte richtig große Erwartungen und ich habe vorher absichtlich keine Soundschnippsel angehört, ich wollte das komplette Album im Kontext hören. Wurden meine Erwartungen erfüllt?! – Was den Jungs mit diesem Album geschafft haben, habe ich eher selten erlebt. Ich bin vollkommen geflasht. Durch eine glückliche Fügung hatte ich die MP3-Dateien seit letztem Dienstag und seitdem höre ich nichts anderes mehr. „Purple“ in der Dauerschleife! Das fängt schon mit dem Opener an: „Morningstar“, was für ein Brett. Da ist man gleich auf der Spur.

Wer die beiden letzten Alben kennt (Blue / Yellow & Green), wird bemerkt haben, dass sich in eine progressiven Richtung entwickelt haben. Purple ist das nicht, das ist straighter Alternative-Rock der allerobersten Güte! Dieses phantastische Gitarrenzusammenspiel von John Baizley und Peter Adams; ich liebe es einfach. Und dann dieser Gesang: John Baizley ist zwar nicht mit einem großen Stimmtalent gesegnet, aber er macht das mit seiner Inbrunst mehr als wett. Peter Adams hat übrigens dieses Jahr mit seine Zweitband Valkyrie, die er mit seinem Bruder Jake hat, auch ein sehr gutes Album abgeliefert — auch sehr empfehlenswert!

Hier die Trackliste:

  1. Morningstar
  2. Shock me
  3. Try to disappear
  4. Kerosene
  5. Fugue
  6. Chlorine & Wine
  7. The iron bell
  8. Desperation burns
  9. If I have to wake up (Would you stop the rain?)
  10. Crossroads of infinity

Anspieltipps sind aus meiner Sicht „Morningstar“, „Chlorine & wine“ und „Desperation burns“, aber schwache Songs wird man auf diesem Album nicht finden. Wie schon oben erwähnt, läuft sie bei mir in Dauerschleife. Ich würde sogar soweit gehen, „Purple“ nicht nur als eines der besten Alben 2015 zu sehen, sondern als eines der besten Rock/Metal-Alben überhaupt. Ein ganz großes Dingen!

Auch ein Tipp für einen schönen Konzertabend:

  • 12.03.2016 – Wien A, Flex
  • 15.03.2016 – Leipzig, Conne Island
  • 16.03.2016 – München, Backstage Werk
  • 20.03.2016 – Berlin, SO 36
  • 21.03.2016 – Köln, Bürgerhaus Stollwerck
  • 26.03.2016 – Hamburg, Grünspan
  • 01.04.2016 – Hannover, Kulturzentrum Faust
  • 02.04.2016 – Wiebaden, Kulturzentrum Schlachthof e.V.

Autor: Frank Schmitt

Konzert-Tipp der Redaktion: