Zeitreise durch 17 Jahre Bandgeschichte

Mustasch sorgen für Testosteron-Schub im Essener Turock

Konzertbericht: Mustasch - Essen, Turock, 16.10.2015

Freitags Abends im Essener Turock war es wieder soweit. Die schwedischen Testosteron-Rocker von waren mal wieder in der Stadt. Mit auf Tour ihre Landsleute . Nachdem ich die letzten Auftritte der Stonerkapelle in Deutschland dummerweise immer verpasst hatte, war ich diesmal umso mehr gespannt auf die Jungs aus Malmö.

Mann! Wie kann es sein, dass so viele geile Bands aus einem Land mit so wenig Einwohnern kommen? Egal! Das Turock ist schon gut gefüllt und die Band kommt super an, die Stimmung steigt mit jedem Song, den die Schweden abliefern. Und die Vier hauen rein, mal schwerer Heavy-Rock, düster mit einem Bass, der einem die Magengrube durchrührt, dann wieder Riffs die direkt ins Ohr gehen und dort bleiben.

4 Voll-Alben und eine Split-Cd haben ja schon im Kasten und mit Make It Belong To Us steht das fünfte Album schon in den Startlöchern. Am 13. November wird die Scheibe von Fuzzorama Records offiziell veröffentlichen. Zum Glück haben die Schweden einen Stoß CDs und Platten mit auf Tour. Also nach dem Gig daran denken.

So, nun das ganze Equipment runter, wollen auf die Bühne! Als Ralf und Band-Kollegen auf die Bühne kommen, geht's sofort mit "Breaking Up With Disaster" vom neuen Album los. Eigentlich hatte ich jetzt noch weitere Songs von der Testosterone erwartet, aber dann ging es direkt auf Zeitreise - "Down in Black". Ralf rockt immer noch so wie früher, ein Fuß auf der Monitorbox, Faust in die Luft und gib ihm.

Natürlich werden zwischen den Songs immer wieder deutsches Bier und deutsche Frauen gepriesen. Das kann er! Mustasch gönnen sich songtechnisch keine Atempause, erst bei "Deep In The Woods" schalten Ralf, Stam, David und der neue Drummer einen Gang runter. Irgendwie scheint es so, dass Jejo Perković nicht mehr mit an Bord ist.

Als dann irgendwann "Speed Metal" gespielt wird, brechen beim Publikum endgültig die Dämme. Beim Durchkämpfen durch den Moshpit Richtung Bar wird's nun anstrengend. Und beim Rückweg heißt es aufpassen, sonst gibt's Haare ins Bier. Egal, jetzt wird bis zum Schluss durchgerockt. Mit "I Hunt Alone" folgt direkt noch ein Mustasch-Klassiker.

Irgendwann nach "Double Nature" verlassen Ralf und Co die Bühne, aber so schnell lassen die Essener Mustasch nicht gehen. Mit "Be Like A Man" kommen Sie noch mal zurück, um dann mit "Parasite" einen absolut würdigen Abschluss zu finden. Noch einmal so richtig einen Raushauen, so macht man sich Freunde. Apropos Freunde, nach reichlichem Bierzuspruch suchte Ralf immer öfter Kontakt zu einem gewissen "Martin" - Ja klar, Ralf, aber nur ohne Zunge.

Fazit: Fünf neue Songs, sonst richtig gut durchgemischt und aus 17 Jahren Bandgeschichte nur die Powersongs! Ralf in Bestform und ein Publikum das heftig mitgeht — besser gehts nimmer!

Hier noch die Setlist:

  • Breaking Up With Disaster N
  • Down In Black
  • Heresy Blasphemy
  • Mine
  • Black City
  • Testosterone N
  • Deep In The Woods N
  • Thank You For The Demon
  • Bring Me Everyone
  • Speed Metal
  • I Hunt Alone
  • Down To Earth N
  • Borderline
  • Homophobic
  • Double Nature
  • -------------------
  • Be Like A Man N
  • Parasite

Autor: Frank Reins

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