Rock Im Wald Festival 2015

Das kleine gemütliche Festival zwischen Wäldern und Seen

Festivalbericht: Rock im Wald - Neuensee, 24.-25.07.2015

Das -Festival lud vom 24.07. - 25.07.2015 zum Rock-Event des Jahres ein. Das kleine gemütliche Festival zwischen Wäldern und Seen, konnte sich dieses Jahr auch in „Rock im Glück“-Festival umbenennen lassen. Zum einen hieß es diesmal „ausverkauft“ auf dem Sportplatzgelände von Michelau/Neuensee und zum anderen spielte das Wetter wieder einmal mit.

Der Wettergott meinte es diesmal ganz besonders gut, denn wo mancher Orts Open-Air-Festivals wegen Unwetterwarnungen abgesagt oder in Indoorveranstaltungen umfunktioniert wurden, konnte das Rock im Wald reibungslos stattfinden. Freitags war es, wie in den letzten Jahren schon üblich, wieder heiß und es stand uns ein schweißtreibender Rock-Tag mit guten Bands bevor.

Tag 1:

The Rambles eröffneten um Punkt 15:30 Uhr das Open-Air. Die ersten verzerrten Gitarrenklänge kamen aus den Boxen und auf einer von der Fangemeinde sehr gut besuchten Bühne konnte die Band musikalisch überzeugen.

Im Anschluss kamen aus Kroatien auf die Bühnenbretter. Die Band veröffentlichte bisher zwei sehr starke Alben und wurde von vielen angereisten Besuchern sehnsüchtig erwartet. Cojones sind bisher nur selten auf Tour in Erscheinung getreten, von daher war man auch sehr gespannt wie die Band ihre Musik live rüberbringen wird. Keine Sorge! Vor und auf der Bühne wurde gepflegt nach Stonerriffs gerockt, dass einzige Manko war der etwas dünne Sound für dieses Brett an Musik. Nach der offiziellen Spielzeit wurden die Jungs lautstark zur Zugabe aufgefordert und man verschaffte sich beim Veranstalter Gehör, so dass noch ein Song nachgelegt werden konnte.

Mit Sleazy-Rock, von der Band Bitch Queens, ging es dann weiter. Die vier Schweizer versetzten einem gekonnt in die Hard-Rock-Zeit der Mitte 80er zurück. Das passende Make-up und der Rock'n'Roll Sound passend hierbei wie A... auf Eimer.

Bei Vintage Caravan wurden die Soundregler weiter nach oben geschoben und ein mächtiger Sound kam nun aus den Boxen. Woodstock-Feeling kam auf und die Zuschauer waren von der Band begeistert. Die Stimmung stieg von da nun stetig an und der erste Bierpegel wurde ebenso erreicht.

Der Auftritt von Greanleaf sollte der Höhepunkt des Festivals werden. Die vier schwedischen Jungs kamen zwar auf dem letzten Drücker auf dem Festivalgelände an, aber die Band nahm schnell das musikalische Zepter in die Hand und überzeugten auf der ganzen Linie. Mit ihren erstklassigen Alben und neuen Sänger war Gänsehaut vorprogrammiert. Mit einem fetten Soundgewand rockte das Publikum vor und die Band auf der Bühne ab.

Poser-Metal war dann mit der Band Bullet angesagt. Musikalische Einflüsse aus den besten Accept- und AC/DC-Zeiten dröhnte aus der Anlage. Wer auf stimmlich hohe Frequenzen steht und den Gesang des Sängers mag, der kam voll und ganz auf seine Kosten.

Kadaver sorgten dann mit 70er Rock für den Endspurt am Freitag. Die Band konnte mich zwar trotz groovigen Elementen nicht wirklich überzeugen, da ich nach den ersten paar Lieder das Gefühl hatte, dass sich die Songs in ihrem Aufbau wiederholten und kaum Spielraum für musikalische Experimente hatte.

Tag 2

Nach einer stürmischen und regnerischen Nacht konnte trotz schlechten Wetterprognosen das Festival weiterhin stattfinden. Das Festival stand unter einem guten Stern, denn es regnete zu keinem Zeitpunkt und die Sonne ließ sich des öfteren blicken. Die Stimmung war daher sehr gut und man konnte getrost den Tag mit den Bands Pilgrimage und Insanity Alert beginnen.

XII Boar aus Großbritannien erinnerten ein wenig an The Midnight Ghost Train, überzeugte mich allerdings nicht auf der ganzen Linie. Die Band bemühte sich zwar das Publikum anzuheizen, konnten jedoch nicht so recht den Funken rüberbringen.

The Picturebooks brachten dann im Anschluss die Bühnenbretter zum Glühen und die Meute kam mit ihrer Musik in Trance. Picturebooks sorgte als erste Band für eine Überraschung.

Zu John Coffey aus den Niederlande brauchte man eh nichts mehr zu sagen. Rotz-Rock pur, der für gute Laune sorgte. Mit holländischen Akzent wurden einige Wort-Witz-Spielchen getrieben und die Band konnte daher nicht nur musikalisch, sondern auch mit Ihrer sympathischen Art punkten.

war dann die Band des Samstags und brachten gleich mit ihren ersten Gitarrenriffs den Boden zum Beben. Der Moshpit ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Wie immer konnte Chris, der Sänger von Motorjupp, die Menge auf seine Seite ziehen und zum gemeinsamen abrocken gewinnen.

Als vorletztes kamen Brant Björk und seine Combo auf die Show-Bühne. Nun ja, ich würde es mal so formulieren, wenn der Name nicht wäre, würde diese Band nicht als Co-Headliner am heutigen Abend spielen. Was die Band musikalisch zum Besten gibt, ist nicht gerade der Burner, aber der Name Brant Björk soll ja angeblich für gute Mukke stehen.

Zum Ende des Festivals kamen Blues Pills aus Schweden und sorgten für das letzte Highlight dieses Festivals. Klasse was die Frontfrau live zum Besten gibt. Angesichts der langen Tage kamen die Leute vor der Bühne trotzdem gut in Schwung und sorgten für einen guten Abgang.

Fazit:

An diesem Wochenende war musikalisch für jeden etwas dabei und genau das ist es, was das auszeichnet. Von Rotz-Rock, über Stonerrock und 70'er Rock bis hin zum Heavy Metal, gibt es die volle Dröhnung. Mit nur einer Bühne ist dieses Festival in dieser Größenordnung wohl auch das Letzte in seiner Art und das sollte so weiter beibehalten werden. Wer braucht schon 2-8 Bühnen auf einem Festivalgelände?

... auf zum nächsten RIW, denn es macht immer wieder Spaß gemeinsam mit guten Bands, bei schönen Wetter, abzurocken und die meisten Künstler waren echt super klasse auf der Bühne.

Autor: Martin Stöckeklopper

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