Flogging Molly - Float

Flogging Molly - Float

sind ja mittlerweile eine Band an der Grenze vom "Eher-noch-Geheimtipp" hin zu den Bands, die im zurzeit scheinbar sehr beliebten Folk-Punk, auch in der Lage sind nicht nur die Hallen der kleineren Kategorien zu füllen. Und wenn man sich die neue Scheibe mal anhört, versteht man auch, dass dies nicht wirklich unberechtigt ist.

Allein der Anfang mit "Requiem for a dying song" so genial wie immer, laut schnell, irisch. Man will eigentlich nur noch Mitsingen, Tanzen, Spaß haben und ja, durchaus auch das ein oder andere Guinness trinken. Und weiter geht's nicht weniger gut. Ob man will oder nicht, "Float" reißt einen mit, jede Minute ist zum genießen.

Diese Mischung aus Songs zum Mitsingen, welchen zum Tanzen und eher melancholischen Balladen, die ja schon von den Vorgängeralben "Within a Mile from Home" und "Drunken Lullabies" bekannt sind, bleiben auch auf Float ein Markenzeichen der Band. Immer wieder Wechsel zwischen schnellen Songs, wie "You won't make a fool out of me", hin zu ruhigeren Dinger, wie zum Beispiel der Titelsong "Float", dem man hier mal ein besonderes Lob aussprechen muss.

Anspieltipp: "Float"

Für mich eins der absoluten Highlights in einer starken Platte, genau das Maß an Melancholie reingelegt, die ein solcher Song braucht. Ich sage nur: "Drink is all you can". So mag ich Flogging Molly fast am liebsten, eher ruhig und getragen mit 'ner schönen Ausgewogenheit zwischen Gitarre und Geige. Perfekt. Klar, man kann sagen, dass Float keine Ballade à la "The Son Never Shines" ist, aber sie ist trotzdem ein Kracher. Faszinierend ist auch, dass Dave King es geschafft hat auf 3 aufeinanderfolgenden Alben jeweils den Titeltrack zu einem absoluten Hammer zu machen. Darf man da Hattrick sagen?

Noch ein Tipp? Einfach alle

Weitere Songs einzeln hervorzuheben wäre wahrscheinlich nicht dem angemessen, was dieses Album so bietet? Soll ich "Lightning Storm" jetzt "Man with no Country" vorziehen? oder doch eher "From the Back of a broken Dream"? Ich weiß es nicht. Eigentlich kann man alle Songs empfehlen, da sie vor allem in der Gesamtheit ein wirklich klasse Album bilden.

Also nichts für ungut, aber euren Lieblingssong müsst ihr schon selbst rausfinden. Meiner ist... ach ich weiß auch nicht. Alle!

Fazit

Insgesamt muss ich sagen, dass auf "Float" noch konsequenter eine Ausgewogenheit der eingesetzten Instrumente zu bemerken ist. Man bemerkt einen musikalischen Reifeprozess, der eindeutig die typisch irischen Instrumente da einsetzt, wo sie punktuell am Besten wirken. Im Gegensatz zu "Drunken Lullabies" steht hier nicht mehr unbedingt die Gitarre im Vordergrund, sondern vielmehr auch die Geige unterstützt von Flöten und Akkordeon. Irisch eben.

Der Ein oder Andere wird zwar schreien, es würde ihm die Härte fehlen und Flogging Molly wäre langweilig geworden und behäbig. Dazu kann man nur entgegnen, ja, "Float" ist nicht mehr so hart wie vorangegangenen Platten, aber muss man immer das machen, was man schon zig Mal getan hat? Ich denke nein, sonst kommt demnächst die Keule "Ihr entwickelt euch gar nicht weiter". Kennt man ja. Also, zwar ist "Float" nicht "The Mosh-Pit-Album of the Year" aber es ist und bleibt eine großartige Platte, die ich persönlich nur jedem empfehlen kann. Bevor ich's vergesse, in die Läden kommt die Scheibe am Montag, den 4.März. Am Besten schon mal Geld bereitlegen.

Autor: Jöran Kuschel

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