Tony Sly - The Songs of Tony Sly: A Tribute
"The Songs of Tony Sly" verewigt Slys bekannteste Stücke für die Ewigkeit und bringt all jene zusammen, die in der US-Punk-Szene Rang und Namen haben. Die Tracklist liest sich dementsprechend wie das Who-is-who der Nord-Amerikanischen Szene: Strung Out, NOFX, Lagwagon, Bad Religion, Pennywise, Alkaline Trio, um nur einige zu nennen. Doch auch jüngere Bands, wie The Flatliners, Teenage Bottlerocket oder The Swellers finden sich ein um Tony Sly zu ehren. So finden sich auf dem Album Freunde, Mitmusiker oder auch einfach nur Verehrer Slys, die sich jeweils eines seiner Songs angenommen haben.
Dabei ist es wichtig zu sagen, dass die Scheibe nicht nur die alten No Use For A Name Tracks in neues Licht setzt, sondern sich auch in gleichem Maßen Slys Solo-Stücken annimmt. Ein grandioses Projekt für einen großen Mann also.
Insbesondere muss man sagen, dass auf "The Songs of Tony Sly" viele Tracks ein ganz neues, häufig ungewöhnliches Gewand zeigen. Hier stechen insbesondere Snuff mit "On The Outside" mit seinem Latino-Klängen und Get Dead mit "Premedicated Murder" hervor, die vollkommen aus dem Kontext genommen wurden und so etwas vollständig - musikalisch - neues schaffen. Dieser Wandel gelingt in Ansätzen auch bei den Songs, die aus Slys Solo-Repertoire stammen, dann aber in einer eher an No Use For A Name erinnernden Weise eingespielt wurden. Hier gilt es besonders NOFX mit "The Shortest Pier" und Useless ID mit "Frances Stewart" zu erwähnen. Doch auch Frenzal Rombs Interpretation von "Flying South" rockt wir Hölle.
Auf der anderen Seite des Programms stehen die Songs, die nur leicht geändert wurden, beispielsweise das legendäre "Soulmate" dem Strung Out mit den für sie typischen Gitarren-Riffs noch einem eine besondere Note geben. Gleiches gilt auch für Frank Turner mit "Keira" oder Brian Fallon, der sich mit "Capo 4th Fret" dem vielleicht großartigsten Stück annimmt, das Sly je geschrieben hat. Auch wenn mir Fallons Interpretation ob ihrer Zurückhaltung zusagt, kommt es nicht an das Original heran.
Da man nicht über alle 26 Stücke des Album ausführlich schreiben kann, seien zum Ende hin noch drei besondere Stücke erwähnt, die von Musikern interpretiert wurden, die eine große Rolle in Slys Karriere spielten: Karina Denike mit "Biggest Lie", die immer wieder in Slys Stücken die weibliche Stimme gab, Jon Snodgrass & the Dead Peasants mit "On The Outside", mit dem Sly und Joey Cape noch die großartigen Scorpios gründeten und eben jene Scorpios mit der von vielen Konzerten nach Slys Tod bekannten Gänsehaut-Version von "International You Day". Großartig!
Dieses Album ist also ein randvolles Tribute-Album, bei dem sich 26 Songs eines großen Musikers angenommen wurden und die allesamt extrem gut gelungen sind. Alle einnahmen des Album gehen weiterhin an den Tony Sly Memorial Fund , der Slys Frau und Kinder unterstützt (ihr dürft da auch so spenden...). Die Platte enthält kein Füllmaterial nur wirklich großartig umgesetzte Reminiszenz an eine Legende und einen Freund: Rest in peace, Tony!