NOFX - Self/Entitled

NOFX - Self/Entitled

JEDE Band braucht in ihrer Karriere ein Album, bei welchem man im Titelfeld "s/t" vermerken kann. Normalerweise nimmt man dafür eins der ersten, damit es auch wirklich schafft. Nun gut, diesen Zeitpunkt haben NOFX verpasst; vielleicht der Grund, warum aus Self/Titled "Self/Entitled" wurde.

Jetzt also endlich das selbstbetitelte Album der - nicht nur aufgrund von FatWreck - prägendsten US-Amerikanischen Punkband. Jaja, ich weiß, Descendents und Dead Kennedys und so, aber NOFX sind nunmal verdammt einflussreich! Keine Diskussion! Doch bevor wir hier in endlose Rechtfertigungen abgleiten zum Inhalt von "Self/Entitled".

Im Gegensatz zum Vorgänger "Coaster" ist die neue Platte wesentlich weniger selbstzentriert und experimenteller, widmet sich dafür jedoch wieder mehr politischen Themen. Da wäre beispielsweise das wirklich grandiose, mit einem Augenzwinkern versehene "72 Hookers", ein in der Zeit von diversen fragwürdigen Youtube-Videos mit Vorsicht zu genießender Song - nicht, dass wieder Botschaften brennen, wenn das raus kommt. Oder auch "Ronnie & Mags", welches hoffentlich auch dem jüngeren Publikum ein wenig die Politik der 80er näher bringt. "Secret Society" und "This Machine Is 4" schlagen ebenfalls in diese Kerbe.

Musikalisch gesehen, geht es diesmal wieder stärker in den guten alten NOFX-Sound. Sehr punkig das Ganze und mit "I, Fatty", "Cell Out" und "Down With The Ship" enthält "Self/Entitled" einige richtig knackige Mosh-Songs. Nicht zu kurz, nicht zu lang und ordentlich Drive. Das wird ein Fest auf Tour! Ein wenig aus dem Rahmen fällt aufgrund seiner Selbstbezogenheit und des fehlenden Tempos "I've Got One Jealous Again, Again", trotzdem ein ganz ordentlicher Song über Beziehungsprobleme. Kann man machen, so als Zitat der eigenen Vergangenheit.

Wie soll man sich nun zu "Self/Entitled" stellen? Ich muss sagen, es ist wesentlich ansprechender als sein, auch nicht zu verachtender, Vorgänger. Vor allem die Rückbesinnung aufs Kerngeschäft gefällt mir. Also auf jden Fall kaufen!

Autor: Jöran Kuschel

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