Morning Glory - Poets Were My Heroes

Morning Glory - Poets Were My Heroes

Mit Morning Glory hat es nun auch das nächste Projekt des umtriebigen New Yorkers Ezra Kire (Chocking Victim, Leftöver Crack) auf Fat Wreck geschafft. Nimmt man jetzt noch Star Fucking Hipsters dazu, so ist Kire mit 3 Band beim Label vertreten, kein schlechter Schnitt, wie das neue Album "Poets Were My Heroes" zeigt...

Im Falle von Morning Glory ist Ezra hier die treibende Kraft und übernimmt Gesang, sowie das, für Punkrock eher untypische Piano. Doch soll man das, was auf "Poets Were My Heroes" passiert wirklich als Punk bezeichnen? Zu viele Stile werden hier vermischt, zu viel wird experimentiert und immer wieder aufgewertet durch eben jenes Piano.

Angefangen mit dem vom Kindern gesungenen "Stevie Dinner" entfaltet die Platte sehr schnell eine Mischung verschiedener, sehr solide vorgetragener Stilrichtungen. Nimmt man alleine "Poets Were My Heroes", welchese mit leichten Industrial-Anklängen, gemischt mit sehr guten Piano-Lines überzeugt, das Instrumental "March Of The Asylum" und das folgende Reggae-angehauchte "Quemar las Fronteras" bekommt man schnell einen Überblick, was hier alles passiert.

Ein konsequenter Stil ist schwer zu fassen, zumindest diese Garantie zieht sich durchs gesamte Album. So bietet "Orphan's Holiday" beispielsweise eine Rhythmik und einen Bombast, wie man ihn eher aus den 80ern gewohnt ist. Sehr feiner Song auf jeden Fall. Das darauf folgende "Touch" jedoch, fährt zurück in sphärische Klänge und bricht auch so wieder aus, aus dem vorherigen Hörrhythmus um dann mit "Patiently" und "Life's Long Revenge" zu den beiden einzigen "richtigen" Punksongs des Albums überzuleiten.

Zum Abschluss werden dann mit "Born To December" und "Care Of Me" zwei richtige Knaller rausgeholt. Zunächst eine vom Klavier getragene, beschwingte und doch sehr bombastische Ballade, die jedoch auch einen wunderbaren Speed-Part hat, dann mit "Care Of Me" eine perfekte Klavierballade zum Abschluss. Das ist wirklich groß!

"Poets Were My Heroes" ist ein herausragendes Album, das gerade durch seinen Stilmix zu überzeugen weiß. Bei jedem Durchlauf findet man neue Ecken und Kanten, sowie auch neue Meisterstücke im Songwriting.

Autor: Jöran Kuschel

Konzert-Tipp der Redaktion: